50 Jahre: So lange gibt es schon Geldautomaten?
Vor 50 Jahren wurden die ersten Geldautomaten aufgestellt. Sie seien die "einzig nützliche Innovation der Bankbranche in den vergangenen Jahrzehnten", urteilte einst Ex-US-Notenbank-Chef Paul Volcker.
Premiere im Londoner Stadtteil Enfield
Erfunden wurde die "Automated Teller Machine" vor einem halben Jahrhundert von dem Schotten John Shepherd-Barron. Am 27. Juni 1967 wurde der erste seiner Art in einer Filiale der Barclay's Bank im Londoner Stadtteil Enfield von Barclay's Vize-Chef Sir Thomas Bland (links), A. G. Norman, Chef des Geldautomaten-Herstellers De La Rue und dem Schauspieler Reg Varney (rechts) feierlich eingeweiht.
Siegeszug in den USA
Doch erst nach seinem Siegeszug in den USA setzte sich der Geldautomat auch in den übrigen westlichen Industriestaaten durch. Hier weiht der Direktor der Capital National Bank of Miami, Theodore Davis, am 5. September 1968 ein Gerät in der Vorhalle seiner Bank ein.
Ein Automat überwindet Grenzen
In den 1970er Jahren wurden die Geldautomaten in Europa immer beliebter. Auch die Menschen in der alten Bundesrepublik gewöhnten sich immer mehr an den Schalterbeamten aus Metall. In der DDR waren sie eher ein ungewohnter Anblick. Doch es gab sie auch hier, wie dieses Exemplar im DDR-Museum in Radebeul beweist.
Nicht immer gut gefüllt
Während es an den heute knapp 60.000 Bankautomaten in Deutschland nur selten zu Engpässen kommt, kennen die Menschen im krisengeplagten Griechenland nur zu gut die Grenzen der Geldversorgung aus dem Automaten. Als die Schuldenkrise im Juni 2015 - wieder einmal - eskalierte, gab es nur noch 60 Euro pro Kunde. Davor hatten die Banken eine Woche lang geschlossen.
Indien im Rupien-Schock
Dass Geldautomaten nicht immer gut gefüllt sind, mussten auch die Bankkunden in Indien erfahren. Nachdem der indische Premierminister Modi im Herbst 2016 über Nacht die wichtigsten Rupien-Banknoten für ungültig erklärt hatte, bildeten sich lange Schlangen vor den Geldautomaten in den Metropolen des Landes.
Bargeld lacht - auch im Gottes-Staat
Der Geldautomat hat nicht nur politische Grenzen überwunden, sondern gehört auch in streng islamischen Ländern wie dem Iran zum Alltag. Auch hier wissen die Menschen die Erfindung und Technik aus dem vom Mullah-Regime verhassten Westen zu schätzen.
Multifunktions-Talent
Mit der Zeit haben die Geldautomaten dazu gelernt. Mittlerweile kann man an den Geräten nicht nur Geld abheben, sondern häufig auch Einzahlungen machen. An diesem Gerät im St. Lucie County Gefängnis im US-Staat Florida können sogar Kautionen für Inhaftierte hinterlegt werden.
Kriminelle Energie mit Sprengkraft
Bekanntschaft mit zu viel krimineller Energie hat dieser Automat in Berlin-Charlottenburg gemacht. Seit einigen Jahren hat sich in der Verbrecher-Szene herumgesprochen, dass Geld in deutschen Automaten bei Zerstörung nicht per Farbe ungültig gemacht wird. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendwo in der Bundesrepublik ein Geldautomat gesprengt wird, wie hier im August 2016 in Berlin.
Geldabheben bei R2-D2
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb kommen Star Wars-Fans beim Gang zum Bankomat auf ihre Kosten. Der weltberühmte Roboter R2-D2 aus der Krieg der Sterne-Saga ist nicht nur für Bargeld-hungrige Kunden ein willkommener Anblick. Und welcher Kriminelle würde schon den putzigen R2-D2 in die Luft jagen?
Plakette und goldener Geldautomat
Heute gibt es in Enfield an der Stelle des ersten ATM neben einer Gedenkplakette einen vergoldeten Automaten, hier präsentiert von den Ex-Mitarbeiterinnen Carol Greygoose (links) und Judyth Simson. Und weil die Frau des Erfinders meinte, dass sich niemand sechs Ziffern merken könne - wie ursprünglich geplant - kommen bis heute alle Bankomaten weltweit mit einem vierstelligen Geheimcode aus.