18 Jahre Haft für Gründer von Anbang-Konzern
10. Mai 2018Der ehemalige Chef des chinesischen Versicherungsriesen Anbang ist von einem Gericht in Schanghai wegen Betrugs zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden Wu Xiaohui zudem seine "politischen Rechte" für vier Jahre entzogen und Privatvermögen in Höhe von 10,5 Milliarden Yuan (1,3 Milliarden Euro) konfisziert.
Wu war im vergangenen Jahr unter Arrest gestellt worden. Seine Firma steht seit Februar unter staatlicher Kontrolle. Anbang, das 2004 in der ostchinesischen Stadt Ningbo als Autoversicherer gegründet wurde und seitdem mit Vermögenswerten von über 300 Milliarden Dollar rasant gewachsen ist, geriet wegen seiner undurchsichtigen Finanzen und Firmenstruktur in die Kritik. Laut Xinhua habe Wu beim Sammeln von Kapital betrogen sowie Gelder veruntreut.
1,9 Milliarden Dollar für das Waldorf Astoria in New York
Seit 2014 befand sich Anbang auf einer beispiellosen Einkaufstour im Ausland, wo es seitdem über 15 Milliarden Dollar (12,2 Milliarden Euro) für Übernahmen ausgab - darunter auch 1,9 Milliarden Dollar für das legendäre Waldorf Astoria Hotel in New York. Zwischenzeitlich galt der Konzern zudem als Interessent für die HSH Nordbank.
Aus Angst um die Finanzstabilität des Landes geht Peking seit einiger Zeit strikter gegen solche Kauforgien vor. In schwieriges Fahrwasser geraten ist nicht nur Anbang, sondern auch der Immobiliengigant Wanda oder der Mischkonzern HNA, die sich wegen hoher Schulden zuletzt von zahlreichen Beteiligungen trennen mussten.
sti/haz (dpa, ap)