Über allen Wipfeln und Gipfeln
Es gibt viele Motive für den Aufenthalt in der Natur: Wandern, Erholung, Abenteuer, Tiere und Pflanzen beobachten, Erlebnisse mit Freunden teilen, Landschaft genießen. Und es gibt spektakuläre Schauplätze.
Die Natur im Mittelpunkt
Im Kreis bewegen sich die Besucher des Baumwipfelpfades im Bayerischen Wald und immer um die hochgewachsene Tannen und eine Buche herum, ehe sie den 44 Meter hohen Baumturm erklommen haben. Oben auf der Kuppel angelangt, bietet sich ein fantastischer Fernblick bis zu den Alpen. Schwindelfrei sollte man allerdings sein.
Begehbares Nest
1250 Meter lang ist der Natur-Parcours auf der Ostsee-Insel Rügen. Gespickt mit Experimentierstationen: An einer Wasserpumpe lässt sich durch Kurbeln herausfinden, wie viel Kraft ein Baum aufwenden muss, um Wasser über die Wurzeln bis in die Baumwipfel zu transportieren. Herausragend - der einem Adlerhorst nachempfundene Turm. Von dort kann man Seeadler beobachten, die über den Baumkronen kreisen.
Anschauungsunterricht
Baumkronenpfade, Skywalks und Hängebrücken sprießen allerorten wie Pilze aus dem Boden und bieten Naturerlebnisse der besonderen Art. Auf den Lehrpfaden, Stationen und Wanderwegen in luftigen Höhen bekommen Besucher Einblicke aus unterschiedlichen Perspektiven in das Ökosystem Wald und die Vielfalt der Natur.
Naturerlebnispark Panarbora - Übernachtung inbegriffen
Pan nannten die alten Griechen den Gott des Waldes. Arbor hieß der Baum bei den Römern. Der Panarbora, östlich von Köln, bietet ein ganz besonderes Naturerlebnis: Familien und Schulklassen übernachten gerne hier und können sich auf dem Abenteuerspielplatz austoben, im Irrgarten in Geduld üben, in Baumhäusern träumen oder in globalen Dörfern lernen, wie Menschen auf anderen Kontinenten leben.
Fluss mit Knick - Blick mit Genuss
Die Saarschleife - vor dieser Kulisse ließen sich prominente Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel ablichten. Seit dem Bau des Baumwipfelpfades in Orscholz kann Jeder von oben auf das Wahrzeichen des Saarlandes und über den Naturpark Saar-Hunsrück blicken. Und den zehn Kilometer langen Umweg erkennen, den der Fluss einschlägt, um dann doch voran zu kommen. Ein Sinnbild für politische Taktik?
Auf die Landschaft treten...
...aber ganz und gar nicht mit Füßen treten Gäste des Skywalks auf dem Sonnenstein (Thüringen) Bäume, Wiesen, Felsen. Neun Meter ragt die Aussichtsplattform über die Klippe des 500 Meter hohen Berges. Die 200.000 Euro teure Glas-Stahl-Konstruktion ermöglicht die spektakuläre Sicht in die Tiefe und schärft durch Rundumblick die Sinne für die Schönheit der Natur.
Vorbild Nepal
Viele Touristen besuchen Nepal wegen des Himalaya-Gebirges. Sieben der zehn welthöchsten Berge ragen dort in den Himmel. Und unzählige Täler müssen Urlauber wie Anwohner auf beschwerlichen Wegen durchkreuzen. Mehr als 7000 Hängebrücken verkürzen ihre Strecken. - In Deutschland erhöhen Seilbrücken eher den Kitzel beim Wandern. Diese wurde am Baumwipfelpfad Hoherodskopf gespannt.
Heilwirkung
Dass sich der Aufenthalt im Wald beruhigend und positiv auf die Gesundheit auswirkt, nutzen die Japaner: Dort verschreiben Ärzte "Waldbaden" auf Rezept. - Im Wald bei Beelitz (Brandenburg) erholten sich einst Lungenkranke. Verwundete Soldaten wurden versorgt. Heute deuten nur noch Ruinen auf die geschichtsträchtigen Heilstätten hin. Mit dem Verfall erobern sich Bäume die Fläche zurück...
Hochgefühl auf dem Holzweg
...Das ganze Ausmaß des 200 Jahre alten Waldparks Beelitz, die einzigartige Architektur der Sanatorien und historischen Gartenanlagen erkennt, wer sich auf den Baumkronenpfad begibt. Der auf Metallstelzen gebaute Holzweg führt auf bis zu 23 Meter Höhe über ein verwunschenes Areal, dass seit fast 30 Jahren der Witterung ausgesetzt ist. - Entschleunigungsgarantie im Eintrittspreis enthalten.
Pfad mit Prädikat
Es war einmal ein typisch deutscher Wald voller Rotbuchen. Dann kam der Mensch, fällte die Bäume, pflanzte stattdessen Fichten und Kiefern an, die schneller wachsen und rascher Ertrag bringen. - Der Hainich (Thüringen) ist einer der wenigen Buchwälder Deutschlands und steht daher auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten. Der Mensch darf nur noch beobachten: Vogel-, Käfer- und Schmetterlingsarten.
Preisgekrönt
Am Baumwipfelpfad im Allgäu wurde weder Beton verbaut noch wurden schwere Maschinen eingesetzt, die sich durch die Landschaft wälzen. Die Hängebrücken wurden mit 14 Stahlmasten verbunden, die in tiefer liegenden Felsschichten verankert sind. Dadurch entstand die Leichtigkeit im Wald. Die Architekten wurden für ihr "gelungenes Beispiel für die Einbettung eines Freizeitparks in die Natur" prämiert.
Erhellendes Erlebnis im Edelstahlrohr
In Windungen geht es hinauf auf den Turm des Baumwipfelpfades Bad Wildbad, um von dort aus die Wipfel des Nordschwarzwaldes zu sehen und vielleicht auch Spechte klopfen zu hören. Und dann? Per Rutsche im Eiltempo kurvenreich nach unten. Licht fällt durch Bullaugen, so dass man nicht wie in einer Geisterbahn im Dunkeln unterwegs ist. In weniger als zehn Sekunden ist die Fahrt schon wieder vorbei.
Attraktiv oder Ärgernis?
13 Meter ragen die Stahlarme des AlpspiX bei Garmisch-Partenkirchen über den Fels hinaus und offenbaren eine einzigartige Perspektive auf die Schönheit der Alpen und das 1000 Meter tiefer gelegene Höllental. Das Monument löst jedoch nicht nur Begeisterung aus: Alpenverein und der BUND kritisieren, dass die Touristenattraktion und nicht die Berge im Mittelpunkt stehen.
Nur nicht Schwarz sehen
Gänzlich waldlos präsentiert sich die Landschaft am Tagebau Garzweiler vom Skywalk aus betrachtet. Laut dröhnen die gigantischen Schaufelradbagger und Förderbänder, die die Braunkohle aus der Erde und zur Verstromung in die Kraftwerke befördern. Besucher erhalten einen nachhaltigen Eindruck vom Tagebau und einem umstrittenen Energieträger.