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Zika-Übertragung von Frau zu Mann

15. Juli 2016

Das Zika-Virus ist erstmals nachweislich beim ungeschützten Sex von Frau zu Mann übertragen worden. Der Fall wurde in New York dokumentiert.

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Brasilien - Forschung Zika Virus - Elektronenmikroskop
Bild: Reuters/Centers for Disease Control

Wie die US-Gesundheitsbehörde CDC mitteilte, infizierte eine junge Frau in der Ostküstenmetropole einen Mann beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit dem Virus. Die Frau sei kurz zuvor aus einer Region zurückkehrt, in der das Virus verbreitet sei.

Zwar war bereits bekannt, dass das Virus nicht nur durch Mückenstiche, sondern auch durch Sex ohne Kondom übertragen werden kann. Doch wurden bislang nur Fälle vermeldet, in denen Männer und nicht Frauen das Virus übertrugen.

Fieber, Rückenschmerzen, geschwollene Füße

In dem jetzt bekannt gewordenen Fall hatte die Frau den Angaben zufolge am Tag der Rückkehr von ihrer Reise Sex mit ihrem Partner. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie mit Zika infiziert war. Erst am Tag nach ihrer Heimkehr bekam sie laut CDC Fieber und Rückenschmerzen, und ihre Hände und Füße schwollen an, worauf hin sie positiv auf das Virus getestet wurde.

Wohin die Frau gereist war, teilten die Gesundheitsbehörden nicht mit. Ihr Partner hat die USA nach eigenen Angaben seit einem Jahr nicht verlassen. Das durch Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Lateinamerika und der Karibik. Brasilien ist mit bislang rund anderthalb Millionen infizierten Menschen am stärksten betroffen. Dort beginnen in drei Wochen die Olympischen Spiele. Mehrere Athleten haben ihre Teilnahme abgesagt aus Angst sich zu infizieren.

Das Virus kann bei ungeborenen Kindern Mikrozephalie verursachen, also einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden. Bei Erwachsenen wird das Virus unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht.

Noch gibt es keinen Impfstoff

Wegen der Zika-Epidemie rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Februar einen "weltweiten Gesundheitsnotstand" aus. Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus.

haz/wo (dpa, afp, rtr)