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Zika-Virus beschäftigt immer mehr die USA

4. August 2016

Das für Schwangere gefährliche Zika-Virus beschäftigt immer mehr die USA. Das Pentagon meldet zahlreiche Infektionen in der Armee. Und den Behörden gehen die Forschungsgelder für einen Impfstoff aus.

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USA Zika Ausbruch in Miami
Mit chemischen Mitteln sollen in Miami Mücken bekämpft werden, die das Zika-Virus übertragen könnenBild: picture alliance/ZUMA Press/E. Michot

Nachdem das Zika-Virus sich vor allem in Lateinamerika ausgebreitet und unter den Menschen dort für Verunsicherung gesorgt hat, steigt nun auch in den USA die Sorge vor einer Ausbreitung. Wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte, haben sich schon 33 Angehörige der US-Armee mit dem Virus infiziert. Darunter sei auch eine schwangere Frau. Die Ansteckung sei vermutlich außerhalb der USA geschehen. Der genaue Übertragungsweg lasse sich aber nur schwer rekonstruieren.

Die Nachricht aus dem Pentagon kommt zu einem Zeitpunkt, an dem in den USA die Angst vor einer Ausbreitung des Virus steigt. Erst am Montag hatten die US-Behörden eine Reisewarnung für Teile von Miami ausgegeben, nachdem es dort mehrere Infektionen gegeben hatte. Die Warnung richtet sich an schwangere Frauen. Ihnen wird von einem Besuch in dem Ausgehviertel Wynwood nördlich des Stadtzentrums abgeraten. Dort wurden bereits 14 Infektionen mit dem Zika-Virus registriert.

Noch kein Impfstoff

Das von Mücken und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragene Virus ist in der Regel ungefährlich. Bei Schwangeren kann es jedoch dazu führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsproblemen führen kann. Bislang kamen in den USA zwölf Kinder mit Mikrozephalie zur Welt. Ein Impfmittel gegen das Virus gibt es derzeit noch nicht.

Und die Entwicklung genau solch eines Stoffes könnte sich noch weiter verzögern. In einem Brief an führende Abgeordnete des Kongresses warnt das Gesundheitsministerium, dass sich die vorhandenen Gelder zur Zika-Bekämpfung dem Ende zuneigen. Das nationale Gesundheitsinstitut habe nur noch bis zum Ende des Monats Geld. Ohne zusätzliche Finanzmittel werde sich die zweite Phase klinischer Tests zur Erforschung eines Impfstoffes hinauszögern. Die Amerikaner müssten dann noch länger auf einen Schutzstoff warten. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama fordert vom Kongress daher eine Budgeterhöhung. Die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern sind allerdings festgefahren. Obendrein ist derzeit parlamentarische Sommerpause, erst im September kommen die Abgeordneten zurück.

Das Zika-Virus ist bislang vor allem in Mittel- und Südamerika und der Karibik verbreitet. In Deutschland liegt die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Virus bei fast 100. In fast allen Fällen sind die Erkrankten Reiserückkehrer aus den Ausbruchsgebieten in Mittel- und Südamerika.

wo/ml (rts, ap, dpa)