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Politik

WHO schickt Ebola-Experten in den Kongo

14. Mai 2017

Drei Jahre nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika sind im Kongo erneut Menschen mit dem Virus infiziert. Drei Menschen starben bislang. Die Regierung warnt vor Panik und die WHO bietet Hilfe an.

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Liberia Behandlung von Ebola Patienten im Krankenhaus von Monrovia
Verdacht auf Ebola: Strenge Sicherheitsvorschriften (Archivbild, Liberia 2014)Bild: Getty Images/AFP/D. Faget

Das Ebolafieber ist in Bas-Uélé aufgetreten, einem schwer zugänglichen Gebiet im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, rund 1400 Kilometer oder zwei bis drei Tagesreisen von der Hauptstadt Kinshasa entfernt. Nachrichtenagenturen berichten von unterschiedlichen Zahlen - von elf beziehungsweise 19 Verdachtsfällen. Übereinstimmend ist von drei Toten die Rede. In einem Fall ist das Ebola-Virus bereits per Gentest nachgewiesen worden.

Die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika, Matshidiso Moeti, reiste nach Kinshasa und sicherte Unterstützung und Zusammenarbeit zu. Die WHO habe bereits Experten in den betroffenen Bezirk Likati geschickt, hieß es. Es gebe keinen Anlass, den Reiseverkehr oder Handel zu beschränken, so die WHO. Die Infektionskrankheit sei in einem abgelegenen Landesteil aufgetreten.

Der erste Verdachtsfall ist laut WHO ein 45 Jahre alter Mann gewesen, der auf der Fahrt zu einer Klinik bereits im Taxi starb. Der Taxifahrer und ein Helfer des ersten Patienten sollen erkrankt und kurze Zeit später gestorben sein. Personen, die mit dem Helfer Kontakt hatten, würden gerade untersucht.

Symbolbild - Ebola Forschung
Hoffnung auf Heilung: Ebola-ForschungBild: picture-alliance/dpa

Bereits am Freitag hatte der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga die Menschen aufgefordert, nicht in Panik zu verfallen. "Das ist die achte Ebola-Epidemie im Kongo, sie wird die Bevölkerung nicht erschüttern." Die Behörden täten alles, um eine Epidemie einzudämmen. Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Ausbrüchen.

Impfstoff für den Notfall

Ein Impfstoff stehe zur Verfügung und könne eingesetzt werden, erklärte die internationale Impfallianz GAVI. Sollte es einen großflächigen Ausbruch geben, stünden rund 300.000 Dosen eines vom Pharmakonzern Merck entwickelten Produktes namens rVSV-ZEBOV bereit. Der Impfstoff war im Jahr 2015 im westafrikanischen Guinea erfolgreich getestet worden und kann nach Einschätzung von WHO-Experten eine fast hundertprozentige Wirksamkeit erreichen. Merck will eine Schnellzulassung für das Mittel erwirken.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Der Erreger kann hämorrhagisches Fieber, also mit Blutungen einhergehendes Fieber, auslösen. Nach WHO-Angaben sterben 25 bis 90 Prozent der Patienten - je nach Virustyp und Gesundheitssystem. Das Ebola-Virus war 1976 im Kongo entdeckt worden. Dem bislang größten Ebola-Ausbruch überhaupt fielen in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone 2014 bis 2015 mehr als 11.000 Menschen zum Opfer. Die WHO war seinerzeit mit ihrem Krisenmanagement in die Kritik geraten.

hin/myk (dpa, rtr)