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Soldaten im Irak vermisst

23. März 2003

Die USA und Großbritannien setzen die Bombardierung des Iraks unvermindert fort. Nach Militärangaben rücken Bodentruppen weiter in Richtung Bagdad vor. Rumsfeld: Alliierte Soldaten werden im Irak vermisst.

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Rumsfeld bestätigt, dass ein alliiertes Flugzeug verschwunden istBild: AP

Im Irak werden nach Angaben von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Soldaten der US-britischen Truppen vermisst. Rumfeld sagte am Sonntag (23.3.2003) in Washington, ihm lägen Berichte vor, laut denen ein Flugzeug der US-geführten Streitkräfte über dem Irak verschwunden sei: "Wir glauben, dass einige US-Soldaten vermisst werden", so der Pentagon-Chef. Auf die Frage, ob sie Kriegsgefangene seien, sagte er: "Das könnte sein." Der katarische Fernsehsender El Dschasira hatte zuvor berichtet, in Bagdad seien zwei nach dem Abschuss eines Flugzeugs abgesprungene Piloten der alliierten Truppen gefangen genommen worden. Ob es sich dabei um die vom US-Verteidigungsminister genannten Soldaten handelt, ist bislang unklar.

B-52 auf dem Weg
B-52Bild: AP

Mehrere Explosionen erschütterten in der Nacht und am Morgen die irakische Hauptstadt Bagdad, berichtete unter anderem der katarische Nachrichtensender El Dschasira. Auch in der nördlichen Stadt Mossul seien Luftalarm und Explosionen zu hören gewesen. Zudem wurde nach TV-Berichten erstmals auch Tikrit bombardiert, die Geburtsstadt des irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Insgesamt waren die Angriffe aber offenbar nicht so intensiv wie in der Nacht zuvor. Über Opfer gab es zunächst keine zuverlässigen Angaben.

Schwere Kämpfe im Süden?

Hubschrauber
HubschrauberBild: AP

Die US-Streitkräfte setzten nach Militär-Angaben am Sonntag ihren Vormarsch auf Bagdad fort und näherten sich der irakischen Hauptstadt bis auf eine Entfernung von 160 Kilometern. Wie der US-Generalstab mitteilte, schafften die Truppen damit den halben Weg nach Bagdad. Der Euphrat sei erfolgreich überschritten worden. Die Hauptstadt liege nur noch weniger als einen Tagesmarsch entfernt.

Allerdings ist die Lage im Irak nur schwer einzuschätzen. Aufgrund der rigiden Informationspolitik der Militärs gibt es praktisch keine unabhängigen Quellen für die Berichterstatter.

Mehrere britische Reporter meldeten, dass die alliierten Streitkräfte bei ihrem Vormarsch auf stärkeren Widerstand stießen, als sie erwartet hätten. So kam es nach TV-Berichten in der südlichen Hafenstadt Umm Kasr, deren Einnahme schon am Donnerstagabend gemeldet worden war, am Sonntag zu heftigen Kämpfen. Als Zivilisten verkleidete irakische Soldaten leisteten dort hartnäckigen Widerstand, berichtete eine Reporterin von Sky News. Auch in Basra, der zweitgrößten Stadt des Landes, soll es Kämpfe geben.

Britische Maschine aus Versehen abgeschossen

Die US-Armee hat versehentlich ein britisches Militärflugzeug abgeschossen. Die Maschine der Royal Air Force sei von einer amerikanischen Patriot-Abfangrakete getroffen worden, bestätigte das Zentralkommando der US-Armee in Katar am Sonntag. Die Besatzung gelte als vermisst.

US-General Franks ist zufrieden

General Tommy Franks
US-General Tommy FranksBild: AP

Der Kommandeur der alliierten Streitkräfte im Irak, US-General Tommy Franks, hatte am Samstag gesagt, man liege im Zeitplan. Er zeigte sich bei einer Pressekonferenz in Katar zufrieden. Die Angriffstaktik basiere auf "Angst, Überraschung und Flexibilität". Der Aufenthaltsort des irakischen Staatschefs Saddam Hussein sei unbekannt.