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Rebellen in Aleppo erneut eingekesselt

4. September 2016

Die Rebellen in der heftig umkämpften syrischen Stadt Aleppo sind laut Aktivisten wieder von Regierungstruppen eingeschlossen worden. An der Grenze zur Türkei verlor die Terrormiliz IS derweil ihre letzten Stellungen.

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Syrien Aleppo Jaish al-Fatah Rebellen (Foto: picture-alliance/abaca)
Rebellenkämpfer in AleppoBild: picture-alliance/abaca

Die Einheiten von Machthaber Baschar al-Assad rückten südlich der geteilten Metropole Aleppo vor und schnitten so den Versorgungskorridor in die Rebellengebiete im Ostteil der Stadt ab, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Regimetruppen hatten die Aufständischen dort bereits Mitte Juli eingekesselt. Einige Wochen später hatte ein islamistisch geführtes Rebellenbündnis vom Südwesten kommend aber den neuen Korridor freigekämpft. Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge eroberten die Regimetruppen mit russischer Luftunterstützung eine Akademie der Armee und kappten damit die Verbindung in die Rebellengebiete der Stadt.

Alle drei Militärhochschulen eingenommen

Mit der Einnahme auch der Akademie der Artillerie kontrollieren die Regierungstruppen den Angaben zufolge nun wieder alle drei Militärhochschulen. Das bedeute, dass die von den Rebellen gehaltenen östlichen Stadtteile "erneut komplett umschlossen sind", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Informanten in Syrien. Die Angaben sind für Medien meist kaum zu überprüfen.

Geteilte Metropole

Die Lage in Aleppo, der einstigen Wirtschafts- und Kulturmetropole des Landes, ist verheerend. Die Stadt ist seit Mitte 2012 in einen von den bewaffneten Aufständischen kontrollierten Osten und einen von der Regierung beherrschten Westen geteilt.

In den Vierteln unter Kontrolle der Rebellen leben rund 250.000 Menschen, in den von der Regierung gehaltenen Stadtteilen sind es etwa 1,2 Millionen. Die syrische und die russische Luftwaffe greifen immer wieder von Rebellen gehaltene Wohngebiete an.

IS von Grenze zur Türkei vertrieben

Unterdessen haben türkische Einheiten und syrische Rebellen nach Angaben der Beobachtungsstelle die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" aus ihren letzten noch verbliebenen Stellungen an der syrisch-türkischen Grenze vertrieben. "Der IS hat seinen Kontakt zur Außenwelt verloren", hieß es.

Nach US-Angaben hatte die IS-Miliz in Nordsyrien zuletzt entlang der Grenze zur Türkei nur noch einen Gebietsstreifen von etwa 25 Kilometer Länge kontrolliert. Über die Grenze führten die letzten Nachschubrouten für den IS. In Nordsyrien kämpfen verschiedene syrische Rebellengruppen gegen den IS. Unterstützt werden sie von Luftangriffen der Türkei und der US-geführten Militärkoalition.

Die Situation in Syrien ist auch Thema beim G20-Gipfel in China. Trotz intensiver Verhandlungen konnten sich die USA und Russland bislang nicht auf eine Waffenruhe einigen.

gri/cw (afp, dpa)