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Reallöhne in Deutschland stark gestiegen

2. Juli 2015

Die Kaufkraft der deutschen Arbeitnehmer steigt wegen stagnierender Preise so kräftig wie noch nie. Grund dafür ist vor allem die niedrige Inflation. Welche Rolle der Mindestlohn spielt, bleibt offen.

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Symbolbild Anstieg für deutsche Reallöhne
Bild: Picture-Alliance/dpa/A. Burgi

Die Reallöhne legten von Januar bis März dieses Jahres um durchschnittlich 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. "Dies war der höchste Anstieg seit Beginn der Statistik im Jahr 2008", hieß es. Ein wichtiger Grund dafür seien stabile Preise gewesen: Da die Teuerungsrate im ersten Quartal bei null Prozent lag, nagte die Inflation anders als üblich nicht am Lohnzuwachs. Dieser lag bei 2,5 Prozent und kam in vollem Umfang bei den Beschäftigten an. 2014 hatte der Zuwachs der Reallöhne noch bei 1,7 Prozent gelegen, 2013 waren die Reallöhne sogar um 0,1 Prozent gefallen.

Ob zu der Entwicklung auch der seit Jahresbeginn geltende bundesweite Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde beigetragen hat, ließen die Statistiker offen. In welchem Maße er die Löhne beeinflusst habe, "lässt sich nicht quantifizieren". Allerdings stiegen die Verdienste von ungelernten und angelernten Arbeitnehmern mit 4,0 und 2,8 Prozent überdurchschnittlich stark, ebenso die der geringfügig Beschäftigten (+5,0 Prozent). In diesen Bereichen dürfte der Mindestlohn eine besonders große Rolle spielen.

Auch zogen die Verdienste in Branchen wie private Wach- und Sicherheitsdienste (+4,4 Prozent), bei Caterern und anderen Verpflegungsdienstleistern (+4,1 Prozent) und bei Taxifahrern deutlich an. Auch hier könnte der Mindestlohn wirken.

ul/hmf (rtr, dpa)