Postbank/Börse: Schutzvereinigung übt scharfe Kritik an Deutscher Bank
Für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist es "nicht nachvollziehbar, wie es zu solchen Fehlern kommen kann. Der geplante Börsengang der Postbank hat eine mehr oder weniger starke Eisbrecherfunktion für den dahinsiechenden Kapitalmarkt, für den IPO-Markt. Wir haben große Befürchtungen, was die weitere Entwicklung des IPO-Marktes in diesem Jahr betrifft." Das sagte der Sprecher der Schutzvereinigung, Klaus Nieding (Frankfurt/Main), in einem Interview mit DW-TV.
Mit Blick auf die erheblich geringere Einschätzung des Postbank-Wertes durch den Konsortialführer Deutsche Bank fügte der Rechtsanwalt hinzu, das Verhalten der Deutschen Bank habe zu einem deutlichen Vertrauensverlust geführt: "Solche Pannen dürfen einfach nicht passieren, mal unabhängig von der juristischen Seite, die auch noch zu klären ist." Wenn die Postbank jetzt prüfe, ob die Deutsche Bank im Konsortium noch gut aufgehoben ist, müsse man dafür Verständnis zeigen. Nieding: "Die Stimmung ist ein wenig auf der Kippe, was den Emissionsmarkt angeht. Wir wollen hoffen, dass nicht noch mehr Pannen passieren und die breite Masse wieder an den Markt zurückkommt."
28. Mai 2004
110/04