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Pop-Oratorium "Luther" uraufgeführt

31. Oktober 2015

3000 Sängerinnen und Sänger haben am Reformationstag das Leben des Kirchenreformators Martin Luther zum Klingen gebracht: in einem Musical.

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"Luther" in der Westfalenhalle Dortmund (Copyright: epd-bild/FriedrichxStark)
Bild: imago/epd/F. Stark

Auffallend beim Pop-Oratorium "Luther" ist das ungewöhnliche Format: Bei der Aufführung in der Westfalenhalle Dortmund am 31. Oktober wirkten - zusätzlich zum großen Chor - 12 Musical-Darsteller, ein 40-köpfiges Symphonie-Orchester und eine Band mit sechs Musikern mit.

Themen des Stücks sind das Leben Martin Luthers (1483-1546), sein Ringen um die biblische Wahrheit und sein Kampf gegen Obrigkeit und Kirche. Ausgangspunkt der Handlung ist der Reichstag in Worms im Jahr 1521, der den Augustinermönch und Kirchenreformator aufforderte, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen. Das Musical will Luther als einen Menschen mit Ängsten, Zweifeln, Gewissenskonflikten und festen Überzeugungen darstellen.

Frank Winkels spielt im Musical Martin Luther (Foto: Stiftung Creative Kirche)
Frank Winkels spielt im Musical Martin LutherBild: Stiftung Creative Kirche

Die Musik zu "Luther" stammt vom Düsseldorfer Komponisten und Produzenten Dieter Falk, den Text verfasste der deutsche Bühnenautor Michael Kunze. Kunze ist als Autor verschiedener Musicals und als Schreiber des Hits "Fly, Robin, fly" bekannt, mit dem er nicht nur die Billboard-Charts stürmte, sondern auch 1976 als erste deutsche Formation einen Grammy Award erhielt. Das Projekt "Luther" wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Stiftung Creative Kirche aus Witten realisiert, die ebenfalls mit Falk und Kunze vor einigen Jahren "Die 10 Gebote" auf die Bühne brachten.

"Wir holen Luther vom Podest und feiern mit ihm den Sieg des individuellen Gewissens über die übermächtige Autorität einer fragwürdigen Tradition", sagte Kunze im Vorfeld der Aufführung.

Zur musikalischen Gestaltung sagte Dieter Falk: "Den Störkopf Luther kann ich nicht mit weichgespülten Balladen unterlegen. Die Rockband gibt wirklich Gas, und wir haben ein großes Orchester auf der Bühne, bei dem das tiefe Blech richtig reinhaut."

Schirmherrin des Projekts ist die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, die als Botschafterin des EKD-Rates für das Reformationsjubiläum 2017 fungiert - 500 Jahre nach Luthers sogenanntem Thesenanschlag, der als Beginn der Reformation gilt.

Zu den beiden Aufführungen am Reformationstag kamen insgesamt fast 16.000 Zuschauer. Erst 2017 soll das Musical das nächste Mal aufgeführt werden. Dann unter anderem in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München.

rf/ld (dpa, luther-oratorium.de)