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Noch 100 Tage bis Olympia in London

18. April 2012

Am 27. Juli beginnen in London die Olympischen Sommerspiele. Die Deutschen gehen wohl mit dem kleinsten Team seit der Wiedervereinigung an den Start. Für Ordnung wollen die Briten mit 24.000 Sicherheitskräften sorgen.

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Die englische Papstwache bildet die Zahl 100 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

100 Tage sind es am Mittwoch noch bis zum Auftakt der 30. Olympischen Sommerspiele in London. Das deutsche Team, 2008 in Peking Fünfter im Medaillenspiegel, steht nach der Pleitenserie der Teamsportarten in der Qualifikation vor einer schwierigen Aufgabe. Nur zwei von zwölf Teams haben sich bisher für London 2012 qualifiziert, acht sind schon ausgeschieden. Während beide Hockeymannschaften teilnehmen werden, sind Männer und Frauen im Fußball, Handball, Basketball und Wasserball gescheitert. Lediglich die beiden Volleyball-Teams haben im Mai oder Juni noch Chancen auf das London-Ticket.

DOSB-Chef erwartet härtesten Konkurrenzkampf

Damit wird das deutsche Team in der britischen Hauptstadt wohl aus maximal 400 Sportlern bestehen und damit mit der niedrigsten Zahl an Athleten seit der Wiedervereinigung an den Start gehen. In Peking 2008 waren es 441 Sportler.

Basketballstar Dirk Nowitzki (r.) trägt die Fahne beim Einmarsch der deutschen Mannschaft bei der feierlichen Eröffnung der XXIX. Olympischen Spiele am 08.08.2008 im Nationalstadion in Peking (Foto: dpa)
Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele 2008 in PekingBild: picture-alliance/dpa

"Es ist offensichtlich, dass uns die eine oder andere Mannschaftsportart fehlt. Dennoch haben wir den Anspruch, auch in London ganz oben in der Weltspitze mitzumischen. Aber wir wissen auch, dass es in London den härtesten Konkurrenzkampf geben wird, den es je gegeben hat", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach nach einer Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main. Insgesamt stehen auf dem Programm von London 2012 302 Wettbewerbe, verteilt auf 26 Sportarten.

Queen will sich olympischen Fackellauf anschauen

Bach, zugleich Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), versicherte aber, dass der DOSB mindestens so gut abschneiden wolle wie in Peking: "Wir verfolgen das Ziel, unseren Platz in der Weltspitze der besten Nationen erfolgreich zu verteidigen“, sagte er. Allerdings wachse die Konkurrenz aus Japan, Südkorea, der Ukraine oder auch Großbritannien stetig, sagte er und fügte hinzu: "Bei den anderen Nationen waren nie so viel Geld und Know-how im Spiel."

Es wird erwartet, dass das olympische Feuer auf seiner 8.000 Meilen langen Reise durch Großbritannien auch bei Queen Elizabeth II. und Mitgliedern ihrer Familie Station macht. Am 10. Juli soll die Flamme, die von 8.000 Läufern durch Großbritannien getragen wird, auf Schloss Windsor vorbeikommen, wie der St. James's Palast in London mitteilte. Dann werde die Queen den Fackellauf beobachten. Am 26. Juli, einen Tag vor der Eröffnungsfeier, tragen die Läufer das Feuer durch das Gelände des Buckingham Palastes in London. Dort wollen Prinz William, seine Frau Kate und sein Bruder, Prinz Harry, die Flamme begrüßen.

100 Tage bis Olympia 2012 in London

"Die größte Sicherheitsoperation in Friedenszeiten"

Unterdessen stehen aber Sicherheits- und Verkehrssystem in der Acht-Millionen-Metropole London vor großen Herausforderungen. Premierminister David Cameron sprach von der "größten Sicherheitsoperation auf britischem Festland in Friedenszeiten". Auch der Chef des Organisationskomitees LOCOG, Lord Sebastian Coe, wies auf die umfassenden Sicherheitsmaßnahmen hin. Demnach seien rund 23.700 Sicherheitskräfte, darunter Geheimdienste, Polizei und 13.000 Soldaten im Einsatz. Darüber hinaus wache ein Kriegsschiff auf der Themse, auf einem Flughafen nahe London seien Eurofighter einsatzbereit. Die britischen Behörden erwarten rund 500.000 Gäste aus aller Welt in London.

Doch die Vorfreude der Londoner auf das weltgrößte Sportereignis scheint sich in Grenzen zu halten. Einer Umfrage zufolge werden zehn Millionen der gut 60 Millionen Briten gar nicht im Land sein, während das olympische Feuer brennt. Ein Großteil davon gab an, bewusst vor Olympia zu fliehen. Vor allem vor einem Verkehrsinfarkt in London hätten viele große Sorge.

Luftaufnahme vom 05.12.2011 zeigt den Olympic Park in London, links die Schwimmhalle, in der Mitte die Wasserballarena und rechts das Olympiastadion (Fot: dpa)
Rund 24.000 Sicherheitskräfte sollen für Ordnung in der britischen Metrolpole sorgenBild: picture-alliance/dpa

GD/li (dpa, sid)