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Museum Bern entfernt umstrittenes Kunstwerk

9. August 2005
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Das Kunstmuseum Bern hat am Dienstag eine umstrittene Fötus-Figur des chinesischen Avantgarde-Künstlers Xiao Yu aus seiner gegenwärtig laufenden China-Ausstellung "Mahjong" vorläufig entfernt. Das Werk besteht aus dem Körper eines Vogels, dem der Kopf eines menschlichen Fötus aufgesetzt wurde. Die Figur schwimmt, ähnlich wie ein wissenschaftliches Präparat, in einem mit Flüssigkeit gefüllten Glasbehälter. Mit der eigenwilligen Komposition habe Xiao einen Beitrag zur Diskussion um gentechnische Manipulationen an Mensch und Tier leisten wollen.

Nachdem ein Besucher das Museum wegen "Störung des Totenfriedens, Gewaltdarstellung und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz" angezeigt hatte, stellte sich heraus, dass der Künstler in seinem Werk tatsächlich ein menschliches Präparat verwendete. Dies habe sich aus einer Rückfrage beim Künstler ergeben, teilte das Museum am Dienstag weiter mit. Xiao habe den Kopf des sechs Monate alten Fötus von einem Forscher des Naturhistorischen Museums in Peking erhalten. Der Forscher habe die Aufgabe gehabt, die mehrere Jahrzehnte alten Präparate zu entsorgen und durch neue zu ersetzen.