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Luther-Schatz wiederentdeckt

2. August 2016

In der Bibliothek der Kieler Christian-Albrechts-Universität schlummerten einige bislang kaum beachtete Schätze von Martin Luther. Unter den 124 Titeln befinden sich auch vier Blätter des legendären Thesenanschlags.

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Martin Luther als Junker Jörg
Bild: public domain

Beim Durchforsten ihrer Bestände sind die Mitarbeiter der Bibliothek der Kieler Christian-Albrechts-Universität jetzt auf einen historischen Schatz gestoßen. Darunter befinden sich vier Blätter mit den berühmten 95 Thesen, die Martin Luther am 31. Oktober 1517 eigenhändig an der Schlosskirche in Wittenberg angebracht haben soll. In seinen Thesen prangerte er Missstände in der damaligen Kirche an.

Erstausgabe des Neuen Testaments unter den Funden

Ebenfalls zum Vorschein gekommen ist ein Exemplar des September-Testaments von 1522. Es ist die erste Ausgabe von Luthers deutscher Übersetzung des Neuen Testaments der Bibel. Der Reformator vollendete das Werk noch auf der Wartburg. Hier versteckte er sich 1521/22 unter dem falschen Namen "Junker Jörg". Drei Jahre später erschien dann das Neue Testament in einer niederdeutschen Ausgabe, die ebenfalls in der Uni-Bibliothek zu finden ist. Der Ledereinband ist noch das Original von 1525. Auch bei anderen Werken verbirgt sich hinter den Schutzkartons der Original-Einband.

Ausstellung zum Reformationsjubiläum 2017

Die Suche nach den Lutherschätzen begann mit einer Anfrage aus Greifswald. Die dortige Bibliothek plante eine Luther-Ausstellung und suchte Leihgaben. Die Leiterin des Altbestandes, Klára Erdei, machte sich auf die Suche, zunächst am Computer und dann im Magazin. Dort erst entdeckte sie hinter oft erneuerten Einbänden, welche Schätze in Kiel lagern. Unklar ist in den meisten Fällen immer noch, wie die historisch wertvollen Werke in die Kieler Bibliothek gelangten.

Zum Reformationsjubiläum 2017 sollen die Funde in einer Ausstellung präsentiert werden.

bre/pj (epd)