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Leuchttürme in der Bildungslandschaft?

Anne Herrberg16. Januar 2004

Überfüllte Hörsäle, veraltetes Lehrmaterial, Personalmangel – die deutsche Bildungslandschaft kränkelt seit Jahren vor sich hin. Elite-Universitäten schaffen heißt das neue Therapiekonzept.

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Die Universität Leipzig - bald eine Elite-Uni?Bild: AP

Deutschland soll Spitze werden, forderte die regierende SPD jüngst. Elite-Universitäten à la Harvard, Stanford und Columbia müssten her. Kaderschmieden mit Professoren von Weltrang, wenigen hochbegabten Studenten und einem großen Budget für Forschung und Lehre - damit es auch in Deutschland wieder Absolventen von Weltklasse geben kann. Die dann nicht sofort in die USA abwandern – weil es hierzulande nun mal keine attraktiven Zukunftsaussichten gibt. Und genau da liegt auch der Hund begraben. Das alles kostet Geld, viel Geld.

Und das ist in Deutschland derzeit Mangelware, klagen die Gegener des Elite-Konzepts. Die Sozialdemokraten wollten sich im allgemeinen Reformgedusel nur mit einer weiteren Idee als innovativ und fortschrittlich präsentieren.

Kein Geld für deutsche Elite-Schmieden

Auch Finanzspritzen aus der Wirtschaft – Vorbild auch hier: die USA – wollen nicht so recht fließen. Das zeigt die Erfahrung mit verschiedenen Privatunis. Denn es gibt sie schon, die deutschen Elite-Schmieden, in München, in Aaachen, in Berlin. Dort jedoch müssen die Studierenden teilweise horrende Gebühren bezahlen, was den staatlichen Unis bisher verboten ist – per Gesetz. Sowieso trägt das Wort "Studiengebühren" eine Menge Konfliktpotential in sich, das zeigen nicht nur die Studentenproteste der letzten Monate. Schließlich stellt sich damit auch die Frage nach der Chancengleichheit.

Nun soll es um Leistungseliten gehen - Bestenauslese ist den deutschen Unis im Moment nur begrenzt gestattet. Zum Großteil müssen sie nehmen, was kommt: manchmal Einstein, manchmal "Mr. Faul & Doof".

DW-WORLD interviewte Professorin Heide Ziegler, Präsidentin der International University in Germany / Bruchsal und Nele Hirsch, Vorstandsvorsitzende vom freien Zusammenschluss von StudentInnenschafte (fzs) über Pro und Contra von Elite-Universitäten.