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Lanxess will US-Rivalen kaufen

26. September 2016

Dank Konzernumbau und Sparmaßnahmen scheint die Krise überstanden zu sein. Nun geht der Spezialchemiekonzern Lanxess auf Einkaufstour. Mit dem Kauf des US-Rivalen Chemtura soll das Wachstum angekurbelt werden.

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Sitz des Spezialchemiekonzerns Lanxess
Hauptgebäude von Lanxess in KölnBild: picture-alliance/dpa

Der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess will den US-Konkurrenten Chemtura für rund 2,1 Milliarden Dollar in bar übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoff-Additiven unterzeichnet worden, teilte Lanxess am Montag mit. Lanxess biete 33,50 Dollar je ausstehender Chemtura-Aktie und damit einen Aufschlag von rund 19 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Die Transaktion mit einem Unternehmenswert von insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro werde im Wesentlichen über Unternehmens- und Hybridanleihen sowie aus bestehenden liquiden Mitteln finanziert. Nötig sei noch die Zustimmung der Chemtura-Aktionäre und der zuständigen Kartellbehörden.

Lanxess baue mit dieser größten Akquisition in seiner Geschichte sein eigenes Additiv-Portfolio deutlich aus und werde in diesem Wachstumsmarkt zu einem der größten Anbieter weltweit, erklärte der Konzern. Den Vollzug der Übernahme erwartet das Management für Mitte 2017. Die Synergie-Effekte sollen bei 100 Millionen Euro bis 2020 liegen. Zu dem geplanten Aktienrückkauf in Höhe von 200 Millionen Euro werde es vor dem Hintergrund der Übernahme nicht kommen, teilte das Unternehmen weiter mit.

Sparen und Konzernumbau

Lanxess hatte zuletzt von einem Sparkurs und einem Konzernumbau profitiert. Das schwächelnde Geschäft mit synthetischem Kautschuk, in dem Lanxess Weltmarktführer ist, wurde in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht, an dem beide Konzerne jeweils die Hälfte halten. Den Kölnern spülte das rund 1,2 Milliarden Euro in die Kassen.

Die Einnahmen will Vorstandschef Matthias Zachert unter anderem für Investitionen in weniger zyklische Geschäfte und Zukäufe nutzen. Im April übernahm das Unternehmen vom US-Chemiekonzern Chemours das Geschäft für Desinfektions- und Hygienelösungen für rund 210 Millionen Euro.

iw/hb (dpa, rtr)