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EADS will US-Tankflugzeug bauen

9. Juli 2010

Der europäische Luft- und Rüstungskonzern EADS hat sich erneut um den Großauftrag der US-Luftwaffe für neue Tankerflugzeuge beworben. Damit geht der Streit mit dem US-Konkurrenten Boeing in die nächste Runde.

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Flugzeug (Foto: dpa)
EADS setzte auf das Tankflugzeug KC-45Bild: Northrop

Pünktlich zum Bewerbungsschluss am Freitag (09.07.2010) hat der Airbus-Mutterkonzern EADS ein Gebot für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag des Pentagons abgegeben. Ein 8800 Seiten starkes Konzept sei am Donnerstag auf einem Luftwaffenstützpunkt in Ohio übergeben worden, teilte EADS in Washington mit. Damit lag EADS zeitlich knapp vor dem Konkurrenten Boeing, der sein Gebot für Freitag angekündigt hat.

Lukrativer Auftrag

Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing und der europäische Luft- und Rüstungskonzern EADS liefern sich seit Jahren einen erbitterten Wettkampf um den lukrativen Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums. Dabei geht es um 179 Tankflugzeuge für die US-Luftwaffe im Wert von mindestens 35 Milliarden Dollar.

Es ist nicht das erste Mal, dass das US-Verteidigungsministerium den Großauftrag ausschreibt. Die erste Ausschreibung hatte 2003 Boeing gewonnen. Dann jedoch wurde bekannt, dass dabei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war: Eine Pentagon-Mitarbeiterin hatte Informationen über das EADS-Angebot an Boeing weitergereicht. Die Ausschreibung wurde annulliert.

KC-767 (Foto: Boeing)
Das Tankflugzeug von Boeing: die KC-767Bild: Boeing

Entscheidung bis November

Beim zweiten Bieterwettbewerb 2007 setzte sich EADS mit dem US-Konzern Northrop Grumman als Partner durch. Doch dann gab es massive Proteste im US-Kongress dagegen, dass so ein wichtiges Rüstungsgeschäft an ein europäisches Unternehmen und nicht an ein amerikanisches vergeben wurde. Außerdem focht Boeing das Verfahren vor dem Rechnungshof des Kongresses an. So wurde der Rüstungsauftrag erneut ausgeschrieben.

Inzwischen hat Northrop Grumman das Bieterrennen verlassen. Die erneute Ausschreibung sei auf Boeing zugespitzt, hieß es zur Begründung. Die EADS, für die es bei dem Geschäft auch um den Zugang zum amerikanischen Rüstungsmarkt geht, wollte trotzdem nicht aufgeben. Bis zum 12. November soll die Entscheidung fallen, wer den Zuschlag bekommt.

Autor: Dirk Eckert (afp, apn, dpa)

Redaktion: Walter Lausch