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Boston-Ermittler bitten um Hilfe

17. April 2013

Wer waren die Täter? Was war ihr Motiv? Nach dem Anschlag von Boston setzen die Ermittler auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung. Das dritte Todesopfer ist inzwischen identifiziert.

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FBI Special Agent Richard DesLauriers auf einer Pressekonferenz in Boston (Foto: reuters)
Bild: Reuters

"Irgendjemand weiß, wer dies getan hat", sagte Rick DesLauriers (Artikelbild) von der Bundespolizei FBI. Die Bandbreite möglicher Täter und Motive sei groß. Von den bislang rund 2000 Hinweisen seien viele bereits analysiert und überprüft worden. Mehr als 1000 Fahnder seien mit dem Fall befasst. Die Ermittler bitten die Öffentlichkeit ausdrücklich um Mithilfe. Der Polizeichef der US-Ostküstenstadt, Ed Davis, rief dazu auf, Fotos vom Zeitpunkt des Attentats zu schicken. Aufnahmen, die unmittelbar vor und nach den Explosionen aufgenommen wurden, seien besonders wertvoll, sagte Davis. "Geben Sie uns diese Fotos und so viele Informationen wie möglich, die den Ermittlern helfen, voranzukommen."

Für sachdienliche Hinweise hat die Feuerwehr von Boston inzwischen eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgesetzt. Außerdem wurde ein Hilfsfonds für die Opfer eingerichtet

Menschen in Boston trauern um die Opfer des Anschlags (Foto: reuters)
Freunde und Nachbarn trauern mit den Angehörigen der OpferBild: Reuters

Möglichst großer Schaden

Ein FBI-Labor hat Trümmerteile vom Anschlagsort untersucht. Seitdem gehen die Ermittler davon aus, dass die Bomben aus Schießpulver und Schnellkochtöpfen gebaut wurden, die in Rucksäcken versteckt waren. Offenbar wurden die Sprengsätze mit vielen kleinen Metallteilen – möglicherweise aus Kugellagern - gespickt, um möglichst großen Schaden anzurichten. Anleitungen für den Bau einer derartigen Bombe seien im Internet zu finden.

Unter den drei Todesopfern in Boston ist auch eine chinesische Studentin. Aus dem Generalkonsulat der Volksrepublik heißt es, ihre Familie habe darum gebeten, die genaue Identität nicht öffentlich zu machen. Eine weitere Chinesin, die Freundin des Todesopfers, sei bei der Explosion verletzt worden und befinde sich nach zwei Operationen mittlerweile in stabiler gesundheitlicher Verfassung. Beide hatten an der Boston University studiert.

Boston nach dem Anschlag

Bei den beiden anderen Toten handelt es sich um eine 29 Jahre alte Amerikanerin und einen achtjährigen Jungen. Er hatte seinen Vater an der Ziellinie anfeuern wollen. Seine Schwester verlor bei dem Anschlag ein Bein, die Mutter erlitt Kopfverletzungen. Von den mehr als 170 Verletzten befänden sich 17 in "kritischem Zustand", sagte Polizeichef Davis. Ärzte bestätigten, dass mehreren Patienten die Beine amputiert werden mussten.

US-Präsident Barack Obama hat die Attacke inzwischen als "Terrorakt" bezeichnet. "Jedes Mal, wenn Bomben benutzt werden, um unschuldige Zivilisten zu treffen, ist das ein Akt des Terrors." Am Donnerstag will der Präsident nach Boston reisen und an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Bombenanschlags teilnehmen.

rb/det (afp, dpa, rtr)