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Zypern freut sich über Grenzöffnung

(NiS)3. April 2008

Nach 44 Jahren ist nun auch der Grenzübergang in der Ledra-Straße in Nikosia geöffnet. Für türkische und griechische Zyprer ist es ein Tag voller Hoffnung: Es ist der erste Schritt in Richtung Wiedervereinigung.

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AP Photo/Petros Karadjias
Die Ledra-Straße: Schon die Briten sperrten die Straße 1964 mit Stacheldraht ab wegen Unruhen zwischen türkischen und griechischen Zyprern.Bild: picture-alliance/ dpa

Es ist ein historischer Tag in der Geschichte Zyperns: Innerhalb weniger Stunden überquerten Hunderte Menschen die so genannte "grüne Linie" und passierten die 70 Meter lange Pufferzone, die von UN-Blauhelmen bewacht wird. Ab sofort ist die Altstadt Nikosias wieder verbunden. Für die Bürgermeisterin, Eleni Mavrou, bedeutet dies mehr als nur einen Übergang: "Wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns. Dies ist der erste Schritt. Wir hoffen, dass noch viele folgen werden."

Zypern: Insel mit einer wechselvollen Geschichte

Der Übergang an der Ledra-Straße ist der sechste, der seit 2003 geöffnet wurde. Er ist das Ergebnis der jüngsten Verhandlungen zwischen den griechischen und den türkischen Zyprern, die durch die Wahl des neuen zyprischen Präsidenten Dimitris Christofias im Februar diesen Jahres neuen Schwung bekamen.

Zypern ist seit der Invasion türkischer Truppen im Norden der Insel im Jahr 1974 geteilt. Die Türkei reagierte damit auf einen von der griechischen Militärjunta unterstützen Putsch gegen Präsident Makarios. Sie strebten eine Angliederung der Mittelmeerinsel an Griechenland an.

Positive Reaktionen in Europa auf die Öffnung

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gratulierte den Zyprern und verwies darauf, dass besonders die Deutschen die Freude über diesen Schritte verstehen könnten: "Ich weiß, welche hohe Symbolkraft die Öffnung einer Mauer für die Bewohner einer geteilten Stadt entfalten kann", erklärte Steinmeier.

Lob für die Entscheidung kam auch von der Europäischen Union. Erweiterungskommissar Olli Rehn sagte, dass beide Seiten anscheinend bereit seien, die Schwierigkeiten der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Nun müssen die Politiker in beiden Teilen der Insel weiterarbeiten am Friedenprozess, damit die Wiedervereinigung nicht nur eine Hoffnung bleibt.