Zahl der Erdbebenopfer steigt
3. September 2009Helfer und Kamerateams erreichten am Donnerstag (03.09.2009) die Region im Südwesten der Insel Java. Der Katastrophenschutz konnte die Zahl von 57 Toten bestätigen, befürchtet aber noch weitaus mehr Opfer. Viele Menschen werden vor allem noch dort vermisst, wo es zu massiven Erdrutschen gekommen ist. Zu einigen betroffenen Gebieten gibt es noch gar keine Verbindung.
Etwa 300 Menschen wurden nach bisherigen Erkenntnissen verletzt. Tausende mussten aus den betroffenen Gebieten fliehen. Besonders betroffen war die Stadt Cianjur südöstlich der Hauptstadt Jakarta. Die meisten Opfer seien von den Trümmern ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, teilten Behörden und Ärzte mit.
Häuser schwankten in Jakarta
Das Beben ließ Gebäude im Umkreis von mehreren hundert Kilometern einstürzen oder schwanken. In Jakarta schwankten die Wolkenkratzer rund eine Minute lang. Bürotürme und Einkaufszentren wurden geräumt. In der Hauptstadt erlitten rund 20 Menschen Verletzungen. Selbst auf der Insel Bali, 700 Kilometer vom Epizentrum entfernt, war das Beben zu spüren.
Das Epizentrum des Erdstoßes, der nach Angaben des Geologischen Instituts der USA die Stärke 7,0 erreichte, lag rund 49 Kilometer unter dem Meeresboden vor der Küste Javas. Nach Angaben des indonesischen Wetterdienstes löste der Erdstoß eine leichte Flutwelle aus, die jedoch nur 20 Zentimeter hoch war. Eine vorübergehende Tsunami-Warnung wurde nach kurzer Zeit aufgehoben.
Gewaltiger Tsunami Ende 2004
Das indonesische Archipel liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone. Zuletzt hatte ein Seebeben der Stärke 7,7 im Jahr 2006 einen Tsunami vor der Südküste Javas ausgelöst, 600 Menschen kamen damals ums Leben.
Im Dezember 2004 hatte ein gewaltiges Seebeben einen Tsunami verursacht, der in mehreren asiatischen und afrikanischen Ländern rund 230.000 Menschen in den Tod riss. Allein in Indonesien gab es 168.000 Tote. (sc/gri/ap/dpa/rtr/afp)