1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zaghaftes Wachstum in Griechenland

4. März 2014

Sechs Jahre Rezession durchlebte Griechenland. Nun gibt es Anzeichen für Wachstum: Die griechische Industrie nimmt allmählich wieder Fahrt auf.

https://p.dw.com/p/1BJHj
SYMBOL Ein Mann schwenkt am Syntagma-Platz in Athen die griechische Flagge
Bild: dapd

Nach der jahrelangen Rezession kommt die griechische Industrie immer besser in Schwung. Im Februar wuchs die Branche das zweite Mal in Folge, wie aus einer am Dienstag vorgelegten Markit-Umfrage unter 350 Firmen hervorgeht. Die Betriebe fuhren ihre Produktion so stark hoch wie seit August 2008 nicht mehr, und die Aufträge kletterten zum Vormonat so kräftig wie seit fast sechs Jahren nicht. "Auch die Export-Bestellungen gingen nach oben - dies ist ein Zeichen besserer Wettbewerbsfähigkeit", sagte Markit-Ökonom Phil Smith.

Das gesamte Barometer für die Stimmung in der Industrie stieg minimal um 0,1 auf 51,3 Punkte und blieb damit über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Es war das erste Mal seit fast fünfeinhalb Jahren, dass die Industrie zwei Monate in Folge zulegte.

EU Kommission traut Griechenland Wachstum zu

Damit kämpft sich Griechenland, das noch am Finanztropf seiner Euro-Partner hängt, langsam aus dem Konjunkturtal heraus. Im Februar 2014 traute die EU-Kommission der Wirtschaft für 2014 ein Plus von 0,6 Prozent zu. Allerdings ist der Weg zu einem breiten Aufschwung noch weit. Denn die Arbeitslosenquote in Griechenland lag im November noch auf dem Rekordstand von 28 Prozent - mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Euro-Zone. Auch die Industrie baute im Februar erneut Jobs ab. Für das Jahr 2015 erwartet die EU-Kommission sogar ein Plus von knapp drei Prozent. Die Arbeitslosigkeit sinkt demnach von mehr als 27 Prozent im vergangenen Jahr schrittweise auf allerdings immer noch äußerst hohe 24 Prozent im Jahr 2015.

Mit zwei milliardenschweren Hilfsprogrammen wurde Griechenland bis dato vor dem Bankrott gerettet. In den kommenden Monaten wird sich entscheiden, ob die Euro-Staaten weitere Hilfen gewähren. Im vergangenen Jahr habe Athen offenbar einen primären Haushaltsüberschuss erzielt, sagte Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn - also ein Etatplus ohne Schuldendienst. Das ist eine Bedingung für weitere Unterstützung. Der Schuldenberg des Landes wird aber wohl weniger schnell schrumpfen als noch im November von der EU-Kommission erwartet.

iw/as (rtrs)