Werner Kreuz: „Neue Pipeline wird Gewichte nicht gewaltig verschieben“
14. Juli 2006· Die neue Ölpipeline vom Kaspischen Meer an die türkische Mittelmeerküste, die am Donnerstag offiziell eingeweiht worden ist, „wird die Gewichte auf den globalen Energiemärkten nicht gewaltig verschieben, weil im Prinzip nur ein großer Tanker pro Tag hinzukommt. Der größte Vorteil wird sein, dass die arabischen Länder nicht mehr so viel Druck auf den Westen ausüben können.“ Das sagte der Rohstoffexperte der US-amerikanischen Unternehmensberatung A.T. Kearney, Werner Kreuz, in einem Interview von DW-TV.
Die gesamte westliche Welt werde von der 1.798 Kilometer langen Pipeline und den Ölvorkommen in Aserbaidschan profitieren. „Die Versorgungssicherheit wächst, denn die arabischen Länder, die Staaten am Persischen Golf und Russland können nicht mehr den Hahn zudrehen, wann sie wollen“, so Kreuz im deutschen Auslandsfernsehen. Als größtes Problem bezeichnete der Energieexperte die hohen Investitionen von rund drei Milliarden Euro und die Transitgebühren. Die Pipeline sei ausgelegt „für etwa 50 Jahre. Die Erdölvorkommen in Aserbaidschan können aber nur 20 bis 25 Jahre genutzt werden. Es müsste also, wenn die Investition wirklich langfristig profitabel sein sollte, noch Kasachstan dazu kommen. Aber da laufen auch schon erste Verhandlungen.“
13. Juli 2006
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