Terrorverdächtige in Finnland festgenommen
23. August 2017Die finnische Nachrichtenagentur STT meldete, die Verdächtigen seien ebenfalls in der Stadt Turku im Südwesten Finnlands festgenommen worden. Laut der nationalen finnischen Polizeibehörde NBI stehen die Männer unter Terrorverdacht.Die Nationalität der beiden Festgenommenen ist noch nicht bekannt. Der Polizeibehörde zufolge hatten die Verdächtigten in Finnland angegeben, Algerier zu sein, zuvor hätten sie sich in Schweden aber als marokkanische Staatsbürger bezeichnet.
Attentäter von Turku nutzte verschiedene Identitäten
Auch die Identität des Messerangreifers von Turku ist entgegen ersten Annahmen offenbar noch nicht geklärt. Es gebe Gründe für die Annahme, dass der Verdächtige bei der Einreise nach Finnland ebenfalls falsche Angaben gemacht habe, berichten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Aussagen von Ermittlungsbehörden. Weder der Name des jungen Mannes noch sein Alter sei bisher offiziell bestätigt, hieß es.
Bei seinem Deutschland-Aufenthalt habe der Angreifer "verschiedene Identitäten genutzt". Der zuvor als 18-jähriger Abderrahman Mechkah Identifizierte hielt sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums Ende 2015 bis Anfang 2016 in Deutschland in Deutschland auf, bevor er nach Finnland einreiste und dort Asyl beantragte.
Messerangreifer bestreitet Terrormotiv
Zu den Motiven des Attentäters, den Polizisten durch einen Schuss ins Bein am Tatort stellten und festnahmen, ist derzeit ebenfalls noch nichts bekannt. Der Mann hatte die Messerattacke gestanden, bei der er zwei Frauen getötet und acht weiter Passanten verletzt hatte. Die Ermittlungen gegen ihn laufen wegen zweifachen Mordes und achtfachen Mordversuchs. Wie sein Anwalt mitteilte, bestreitet der mutmaßlich 18-Jährige jedoch jegliche Mordabsicht. Weiterhin bestreitet er demnach, ein terroristisches Motivgehabt zu haben.
Nach dem Geständnis, dass der Festgesetzte per Videoschalte aus dem Krankenhaus abgab, hatte das Bezirksgericht von Turku Untersuchungshaft angeordnet. Nun soll er vom Krankenhaus ins Gefängnis überführt werden, teilte die Polizei weiter mit. Außer ihm befinden sich drei weitere Männer wegen Verdachts auf Beihilfe in Untersuchungshaft. Mit den beiden aktuellen Festnahmen wird derzeit insgesamt gegen sechs Männer wegen Terrorverdachts ermittelt.
cw/djo (rtr, apf, dpa)