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Voyager nähert sich Rand des Sonnensystems

14. Dezember 2010

Mit Voyager 1 fliegt zum ersten Mal ein von Menschen hergestelltes Objekt an die Grenzen des Sonnensystems. In vier Jahren könnte die Raumsonde unser Sternensystem ganz verlassen.

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Eine Illustration zur amerikanischen Raumsonde "Voyager 1" (undatiert). (Archivfoto: dpa)
Die amerikanische Raumsonde Voyager 1Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb

Voyager 1 stößt weiter in unbekannte Dimensionen vor: Geht alles nach Plan, erreicht die US-Raumsonde in vier Jahren den Rand unseres Sonnensystems, die sogenannte Heliopause. Nie zuvor sei ein von Menschen erbautes Objekt so weit geflogen, teile die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag (13.12.2010) mit. Seit ihrem Start vor 33 Jahren hat die Sonde rund 17,4 Milliarden Kilometer zurückgelegt.

Seit 2004 durchfliegt Voyager 1 den äußeren Bereich des Sonnensystems, die sogenannte Heliosheath. Hier kommt der Sonnenwind, der mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Millionen Kilometer in der Stunde von der Sonne ausgestoßen wird, allmählich zum Stillstand.

Noch vier Jahre bis zum interstellaren Raum

Einer der vergoldeten Voyager-Schutzplatten. Eingraviert: verschiedene Informationen über die Erde und die Menschheit. (Foto: NASA)
Voyager-Schutzschilde mit Informationen über die Menschheit - für etwaige außerdische FinderBild: NASA

Im Juni hatten die Forscher festgestellt, dass der Sonnenwind mit rund 61.000 Kilometern in der Stunde nur noch genauso schnell ist wie die Sonde selbst. Seitdem können die Bordinstrumente von Voyager 1 den Partikelstrahl nicht mehr messen. "Das sagt uns, dass die Heliopause nicht weit entfernt ist", erklärte Edward Stone vom "NASA Jet Propulsion Laboratory" im californischen Pasadena. Es werde aber vermutlich noch weitere vier Jahre dauern, bis Voyager 1 das Sonnensystem ganz verlassen habe und in den interstellaren Raum fliege - den Raum, der zwischen den Sternensystemen liegt.

Wenn Voyager 1 das Sonnensystem verlässt, dann wird die Sonde vermutlich mit dem interstellaren Wind in Berührung kommen. Dieser ist langsamer, kälter und dichter als der Sonnenwind.

Detaillierte Bilder aller äußeren Planeten

Zusammen mit Voyager 1 wurde 1977 gleichzeitig die etwas langsamer fliegende Schwestersonde Voyager 2 ins All geschossen. Beide fliegen seitdem in entgegengesetzten Richtungen zum Rand des Sonnensystems. Voyager 1 hatte 1979 den Jupiter und 1980 Saturn besucht und die ersten detaillierten Bilder von deren Monden zur Erde gefunkt. Beide Sonden machten zudem Fotos von allen äußeren Planeten des Sonnensystems.

Autor: Bachir Amroune (dpa, dapd, ap)

Redaktion: Dirk Eckert