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Verschmutzung von Megastädten

21. Juli 2004

Hitze, Verkehrschaos, Lärm – ein normaler Tag in Lagos. Dabei bleibt es nicht aus, dass die Luftbelastung in der Millionenstadt sehr hoch ist. So ist der Bleigehalt in der Luft 10 mal höher wie etwa in Europa.

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Wenn die Lunge nur noch Blei einatmet - der alltägliche Verkehrswahnsinn in den Megastädten der WeltBild: AP

Lagos ist nur eine von weltweit 39 Megastädten. Städte, in denen mehr als fünf Millionen Menschen leben. Die meisten davon liegen in Entwicklungsländern. Dort drängen die Bewohner in die Städte, in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben. Aber der extreme Zuzug bringt Probleme: Unzureichende Wohnungsversorgung führt zu ungenügender Wasser- und Abwasserversorgung. Die Stadtverwaltung hat meist nicht genug Geld, um daran etwas zu ändern. Aus den verschmutzten Flüssen trinken die Menschen und waschen sich darin. Ungehindert breiten sich die Bakterien aus, sauberes Wasser ist knapp. Die Folgen: Magen-Darm-Erkrankungen und eine hohe Kindersterblichkeit.

Besonders Kinder werden schwer krank

Auch der Straßenbau in diesen Städten kann mit dem Tempo der Zuwanderung kaum mithalten. Und so ist das Verkehrschaos vorprogrammiert. Durchschnittlich schleichen die Autos mit gerade mal 15 Kilometern pro Stunde durch die Zentren. Die meisten Autos fahren ohne Katalysator. Smog ist dort normal. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass jährlich drei Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung sterben. Erkrankungen der Atemwege wie Asthma oder chronische Bronchitis, Augenreizungen und Herz-Kreislauferkrankungen plagen die Menschen. Besonders sind Kinder davon betroffen.
Ein weiteres Problem der Megastädte: Die Lärmbelastung ist sehr hoch. "Beschallung" von oftmals 75 bis 90 dBA, rund um die Uhr. Ein normales Gespräch liegt vergleichsweise bei etwa 50 dBA. Hörschäden, Schlafstörungen, Müdigkeit und auch Agressivität sind die Folge.

Bewusstsein für die Umwelt schaffen

Aber nicht nur mangelndes Geld führt zur Umweltverschmutzung. Es fehlt das nötige Verständnis und Bewusstsein für das Problem. Durch entsprechende Medienarbeit soll sich das ändern.
Die Deutsche Welle produziert gemeinsam mit Radiostationen in Afrika und Asien eine Reihe von Radio-Features und Dokumentationen, in denen auf die Umweltprobleme in Megastädten aufmerksam gemacht wird. Wie können Luft- und Wasserqualität verbessert, Müllberge und Lärm bekämpft werden? Was können Industrie, Stadtverwaltung und Bewohner tun?

Antworten werden in der Serie "Verschmutzung in Megastädten" gesucht. Dazu reisen DW-Reporter 2004/2005 nach Cotonou, Kairo, Jakarta, Lagos, Nairobi, Kathmandu, Guanghzou und Ahmedabad.