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Cotonou: Kein Recht auf eine saubere Umwelt

27. Mai 2005

Mit einer Million Einwohnern zählt Cotonou, die wirtschaftliche Hauptstadt Benins, noch nicht zu den Megastädten der Welt. In Sachen Luftverschmutzung bricht sie allerdings so manchen Rekord.

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Wenn der Müll bis vor die Haustür schwabbt...Bild: Ludger Schadomsky

Cotonou erstickt buchstäblich im Smog. Abertausende Fahrzeuge pusten Tag für Tag ihre bleihaltigen Abgase in die Luft. Schlimm sind vor allem die LKW, die sich mangels Umgehungs-strassen durch die Stadt quälen müssen, und die unzähligen Mopeds, die als Taxis eingesetzt werden. Doch in einer Stadt ohne öffentliche Verkehrsmittel gibt es zu diesen privaten Kleintransportern keine Alternative.

Nicht weniger unerträglich ist der Geräuschpegel in Cotonou. Einerseits durch den Verkehr verursacht, wird er anderseits durch öffentlich plärrende Musik-Anlagen, unter freiem Himmel durchgeführte Gottesdienste oder dem dumpfen Stampfen der Maismühlen genährt. Krankenhäuser berichten von Patienten, die wegen Lärmüberreizung eingeliefert werden.

Problematisch ist in Cotonou auch die Müllentsorgung - es fehlen öffentliche Deponien. Hausmüll wird oft ‚wild‘ entsorgt, weil vielen entweder das nötige Umweltbewußtsein oder die Mittel für die Bezahlung von Entsorgungsfirmen fehlen.

Recycling-Anlagen in Benin sind ebenso Fehlanzeige. Und die Abwässer gelangen mangels funktionierender Kanalisation ungefiltert in die Fläche und versickern. Dadurch entsteht für die Bewohner der Stadt ein permanenter Krankheitsherd, weil das Grundwasser an manchen Stellen Cotonous nur einen Meter tief liegt.

Die Stadtverwaltung greift die Umweltprobleme nur halbherzig an. Dabei heißt es in Artikel 27 des Grundgesetzes: Alle Einwohner Benins haben ein Recht auf eine saubere Umwelt.

Die Koproduzenten Fréjus Quenum vom Privatrundfunk Radio Golfe FM und Ange-Marie Pioerron von Deutsche Welle Radio haben bei ihren Nachforschungen herausgefunden, dass es nicht am fehlenden Willen, doch oftmals am Geld für durchgreifende Massnahmen fehlt. Ihre halbstündige Produktion liegt auf französisch vor.