Retourkutsche aus Russland
9. Juli 2016Moskau hat zwei Mitarbeiter der US-Botschaft des Landes verwiesen - und zwar als Reaktion, wie Moskau verkündete. Am 17. Juni hatten die USA zwei Russen ausgewiesen, wie am Freitag bekannt wurde. Russland beschuldigt nun die beiden Amerikaner, für den US-Geheimdienst CIA tätig gewesen zu sein. Zudem sei einer von ihnen in eine Schlägerei mit einem Polizisten verwickelt gewesen. Deswegen müssten sie das Land verlassen.
"Diplomatischer Betrieb wird gestört"
Zum Zustand des Diplomaten wollte sich Kirby nicht äußern. Er klagte jedoch allgemein über zunehmende Schikanen der russischen Sicherheitsdienste gegen das US-Botschaftspersonal. Ziel sei es, den diplomatischen und konsularischen Betrieb zu stören.
Bereits Ende Juni hatte eine US-Außenamtssprecherin Berichte der Zeitung "Washington Post" bestätigt, wonach US-Diplomaten in Moskau seit der russischen Annexion der Krim-Halbinsel vor zwei Jahren vermehrt von Sicherheitsbeamten und Verkehrspolizisten observiert und drangsaliert werden. Laut dem Blatt verfolgten russische Sicherheitsbeamte US-Vertreter und deren Familien, erschienen uneingeladen auf Empfängen und zahlten Geld für negative Berichterstattung.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Die Zeitung zitierte US-Diplomaten in Moskau, die von nächtlichen Einbrüchen in ihre Privatwohnungen berichteten: Dabei seien Möbel verschoben und Lampen erleuchtet worden. Im Haus des US-Verteidigungsattachés hätten Einbrecher den Hund des Diplomaten getötet. In einem anderen Fall sei Kot auf dem Teppich der Privatwohnung eines Diplomaten hinterlassen worden.
Russland warf seinerseits den USA die Behinderung seiner eigenen Diplomaten vor und erklärte, es antworte nur auf derartige Provokationen. Diese Vorwürfe wies Washington seinerseits als unbegründet zurück.
chr/cgn/gri (afp, rtr)