Urteil gegen Al-Dschasira-Journalisten vertagt
2. August 2015Bereits am Donnerstag war der Richterspruch wegen einer Erkrankung vertagt worden. Die drei angeklagten Reporter waren in erster Instanz wegen des Vorwurfs, die in Ägypten verbotene Muslimbruderschaft zu unterstützen, zu sieben bzw. zehn Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen "falsche Nachrichten" bei ihrer Berichterstattung nach dem Sturz ersten freigewählten Präsidenten Mohammed Mursi 2013 verbreitet haben. Mursi steht den Muslimbrüdern nahe. Das Verfahren wird international heftig kritisiert. Selbst Präsident Abdel Fattah Al-Sisi distanzierte sich von ihm.
Angeklagt sind der australische Journalist Peter Greste und seine Kollegen Mohammed Fahmy und Baher Mohammed. Greste war nach einem Erlass des Präsidenten Al-Sisi aus der Haft entlassen und abgeschoben worden. Der Kanadier Mohammed Fahmi gab im Gegenzug für die Freilassung seine ägyptische Staatsbürgerschaft auf.
Die zum Jahresende 2013 verhafteten Journalisten sehen sich als Opfer eines politischen Disputs zwischen Ägypten und Katar. Al-Dschasira gehört der Herrscherfamilie des Emirats. Diese unterstützt die Muslimbruderschaft.
chr/fab (afp, dpa)