Und der neue griechische Premier ist…
8. November 2011In Griechenland verdichten sich die Anzeichen, dass die neue Übergangsregierung an diesem Dienstag (08.11.2011) offiziell vorgestellt wird. Nach Angaben von Regierungssprecher Ilias Mosialos verliefen die Gespräche zwischen dem scheidenden sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou und dem konservativen Oppositionsführer Antonis Samaras positiv.
Vor allem in der Frage, wer das neue Kabinett anführen soll, hätten beide Seiten eine "positive Annäherung" erzielt, sagte Mosialos am Montagabend. Der staatliche Fernsehsender NET hatte zuvor bereits von einer Einigung berichtet. Aus dem Büro Papandreous verlautete, dass am Dienstag um die Mittagszeit der griechische Ministerrat tagen werde. Griechische Medien vermuteten, Papandreou werde dabei auch offiziell zurücktreten.
Mehrere Kandidaten für das schwere Erbe
Unklar ist weiterhin, wer Papandreous Nachfolger wird. Nachdem den ganzen Montag über der ehemalige Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Lucas Papademos, als Favorit gehandelt worden war, brachten die griechischen Medien am Abend zwei neue Kandidaten ins Gespräch - den Vertreter Griechenlands beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Panagiotis Roumeliotis, sowie EU-Ombudsmann Nikiforos Diamantouros.
Nach Informationen des Senders NET soll Papademos sein Ja zum unpopulären Posten des Chefs einer Übergangsregierung an eine Reihe von Bedingungen geknüpft haben: Unter anderem habe er eine reine Expertenregierung abgelehnt und eine längere Amtszeit für die neue Regierung gefordert.
Regieren bis zu Neuwahlen im Februar
Die Hauptaufgabe der neuen Regierung wird es sein, die Ende Oktober auf dem Brüsseler EU-Gipfel beschlossenen Sparziele für Griechenland umzusetzen. Die Übergangsregierung soll Griechenland bis zu Neuwahlen im Februar führen.
In Brüssel debattieren am Dienstag die Finanzminister aller 27 EU-Länder über die Folgen des geplanten Schuldenschnitts für Athen, nachdem dort am Montag bereits die Finanzminister der Euro-Länder zusammengetreten waren.
Autorin: Julia Elvers-Guyot (afp, dpa)
Redaktion: Christian Walz