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UN fordern Aus für "Schwarzen Piet"

28. August 2015

Die Vereinten Nationen wollen, dass die Niederlande sich von ihrer alten Tradition des schwarzen Nikolaus-Helfers verabschieden. Der Grund: Diskriminierung.

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Nikolaus mit zwei "Schwarzen Pieten" (Foto: imago/Hollandse Hoogte)
Bild: imago/Hollandse Hoogte

In den Niederlanden soll sich die Regierung dafür stark machen, dass der Nikolaus-Helfer "Schwarzer Piet" von negativen Stereotypen frei ist. Das empfiehlt der UN-Ausschuss zur Anti-Rassismus-Konvention. "Auch eine alte und tief verwurzelte Tradition kann diskriminierende Praktiken nicht rechtfertigen", heißt es in dem UN-Bericht. Viele schwarze Bürger würden die negativen Stereotypen der Piet-Figur als Erbe der Sklaverei erfahren.

Seit Jahren protestieren vor allem schwarze Niederländer gegen den Brauch. Der Nikolaus, dort Sinterklaas genannt, wird bei öffentlichen Umzügen von einer Helferschar begleitet. Die "Pieten" sind tiefschwarz geschminkt, mit dicken roten Lippen, sie tragen Kraushaarperücken und bunte Fantasiekostüme.

Regierung uneins

Die Reaktionen aus der niederländischen Regierung auf den UN-Bericht sind durchaus unterschiedlich. Sozialminister Lodewijk Asscher sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Auch wenn es eine alte Tradition ist, muss der Staat sich bemühen, dass es ein Fest für alle ist."

Dagegen klingt es bei Regierungschef Mark Rutte ganz anders. Der "Schwarze Piet" sei keine Staatsangelegenheit, äußerte sich Rutte vor Reportern in Den Haag. Man solle sich vor einem Land hüten, in dem die Regierung festlegt, wie Brauchtum auszusehen hat. Dies sei Sache des Volkes und nicht der Politik, so der Ministerpräsident.

fab/qu (dpa, epd, rtre)