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Umfassendes Verbot von Legal Highs

23. September 2016

Es gilt, das Katz-und-Maus-Spiel endlich zu beenden. Jedes Verbot synthetischer Drogen konnte bislang zu leicht unterwandert werden. Dem schiebt der Bundestag nun einen Riegel vor.

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Legal Highs Joint - Gefährlicher Genuss (Foto: DW)
Bild: DW

Die rasante Ausbreitung von modernen künstlichen Drogen in Deutschland soll stärker bekämpft werden. Der Bundestag hat ein umfassendes Verbot solcher Designerdrogen verabschiedet. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung stellt Handel, Einfuhr, Verbreitung und Herstellung von neuen psychoaktiven Stoffen unter Strafe.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk, warnte, die zunehmende Verbreitung neuer psychoaktiver Substanzen stelle "eine enorme Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar". Bisher konnten die Hersteller von sogenannten Legal Highs bestehende Verbote durch chemische Abwandlungen leicht umgehen. Mit dem Parlamentsbeschluss können künftig ganze Stoffgruppen verboten werden. Dadurch soll der Wettlauf zwischen ständig neuen Drogenvarianten und immer wieder angepassten Einzelverboten durchbrochen werden.

Kein Konsument weiß, was da drin steckt

In der EU sind mittlerweile mehr als 450 neue psychoaktive Substanzen bekannt, die in über 650 Onlineshops europaweit vertrieben werden. Die Drogen aus dem Labor sind auch in Deutschland eine wachsende Gefahr. Nach Angaben der Bundesregierung starben allein im vergangenen Jahr 39 Menschen hierzulande nach dem Konsum von Legal Highs.

Die Stoffe stammen vor allem aus Asien und werden als vermeintlich unbedenkliche Kräutermischungen, Badesalze, Lufterfrischer oder Pflanzendünger deklariert. Ihre Zusammensetzung ist meist unbekannt, was hohe Risiken für die Konsumenten birgt. Die Nebenwirkungen der neuen psychoaktiven Substanzen reichen von Übelkeit, Herzrasen und Erbrechen bis hin zu Kreislaufversagen, Bewusstlosigkeit und Tod.

rb/ust (afp, dpa)