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Ugandischer Oppositionsführer verhaftet

14. November 2005

Vier Jahre hatte der ugandische Oppositionsführer Kizza Besigye im Exil verbracht. Jetzt wurde der Politiker drei Wochen nach seiner Rückkehr in die Heimat verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Rebellengruppen anzugehören.

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Kizza Besigye (Archivbild)Bild: dpa

Besigye sei Mitglied der grausamen "Lord Resistance Army" und einer weiteren Rebellengruppe in der Demokratischen Republik Kongo, erklärte Ugandas Polizeichef General Kale Kalhura am Montag (14.11.2005) in Kampala. Besigye wies die Vorwürfe zurück. Allerdings hat er in Interviews mehrfach damit gedroht, die Regierung zu stürzen. Oppositionspolitiker sagen, die Regierung habe sich den Vorwurf, er sei Mitglied der Rebellengruppen ausgedacht, um ihn von einer Kandidatur auszuschließen. Der ehemalige Leibarzt von Ugandas Präsident Yoweri Museveni gilt als aussichtsreichster Oppositionskandidat bei der Präsidentenwahl im kommenden März. Besigye war 2001 aus Uganda geflohen, nachdem er erfolglos gegen Museveni kandidiert hatte und bedroht worden war.

Einschüchterung und Verfolgung

Yoweri Museveni Porträtfoto
Yoweri Museveni (Archivbild)Bild: dpa

Nach seiner Rückkehr hatte Besigye erklärt, es sei an der Zeit die "Diktatur Musevenis" zu beenden. "Wiederholt wurden unsere Anhänger verhaftet und in verschiedenen Gefängnissen in Uganda festgehalten. Einige sitzen ohne Prozess seit mehr als drei Jahren im Gefängnis", sagte Besigye. Politische Einschüchterung und Verfolgung seien im ganzen Land weit verbreitet.

Unruhen nach Festnahme

Besigye wurde verhaftet, nachdem er auf einer Kundgebung außerhalb der Hauptstadt Kampala gesprochen hatte. Anschließend wurde er zu einer Polizeiwache ins Stadtzentrum gebracht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, riss daraufhin eine Gruppe von Besigye-Anhängern zwei Holz-Kioske vor der Polizeiwache nieder und steckte sie in Brand. Tausende von Anhängern des Oppositionspolitikers sollen sich vor der Polizeiwache, wo Besigye festgehalten wird, versammelt haben. Die Polizei trieb die Demonstranten mit Tränengas auseinander. (chr)