1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Erdogan zu Gast am Golf

23. Juli 2017

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besucht mehrere Staaten am Golf. Ein zentrales Thema seiner Rundreise ist die Krise um Katar. Der kleine Golfstaat ist ein enger Verbündeter der Türkei.

https://p.dw.com/p/2h250
Saudi-Arabien Reccep Erdogan & König Salman bin Abdulaziz Al Saud
Bild: picture-alliance/Anadolu Agency/Turkish Presidency/Y. Bulbul

Erdogan wurde am Sonntag zunächst in Dschiddah vom saudi-arabischen König Salman (Artikelbild rechts) empfangen, als weitere Stationen stehen Kuwait und Katar auf dem Programm. "Niemand hat ein Interesse daran, dass sich diese Krise weiter hinzieht", sagte Erdogan am Sonntag, bevor er zu einer zweitägigen Reise aufbrach. "Die muslimische Welt braucht Zusammenarbeit und Solidarität und keine neue Spaltung." Er warf nicht näher bezeichneten "Feinden" vor, "das Feuer zwischen den Brüdern" anzufachen. König Salman pries Erdogans "Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus und seine Finanzierung".

Katar ist der engste Verbündete der Türkei in der Region. Die Türkei richtet in dem Ölemirat derzeit einen Militärstützpunkt ein. Dort sollen sich zur Zeit rund 150 Soldaten aufhalten. In den vergangenen Tagen unterstützte die Türkei Katar durch öffentliche Erklärungen und durch 200 Hilfsflüge mit Obst, Milchprodukten und Geflügel. Erdogan vermied in Dschiddah, Kritik an der Rolle Saudi-Arabiens in dem Konflikt zu üben. Er sagte, König Salman habe als ein "Elder Statesman" in der Golfregion eine "große Rolle bei der Überwindung der Krise zu spielen".

Katar unter Druck von vielen Seiten

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Anfang Juni die diplomatischen Beziehungen zu Doha abgebrochen und Sanktionen gegen Katar verhängt. Sie begründeten dies mit dem Vorwurf, das Emirat unterstütze radikale Gruppen wie die ägyptische Muslimbruderschaft, die palästinensische Hamas, die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) und Al-Kaida. Eine Liste mit 13 Forderungen, darunter auch die Schließung des Nachrichtensenders Al-Dschasira, wies Katar zurück.

Erdogan reiste weiter nach Kuwait, dessen Emir in dem Konflikt als Vermittler auftritt. Für diesen Montag ist ein Treffen Erdogans mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, geplant.

EU-Diplomatin Mogherini in Kuwait

In der Region hält sich zur Zeit auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini auf. Sie traf mit dem Emir von Kuwait zusammen. Sie würdigte die "unablässigen Vermittlungsbemühungen" Kuwaits in dem Konflikt und rief zu einer Lösung auf, die "ohne Verzögerungen im Dialog" gefunden werden müsse.

Der Emir von Katar forderte, bei Verhandlungen müssten gleichberechtigte Bedingungen herrschen. Sein Land sei "offen" für einen Dialog. Voraussetzung sei aber, dass die Souveränität seines Landes respektiert werde. Al-Thani wies den Vorwurf der Terrorfinanzierung zurück.

haz/jm (rtr, afp)