Tschechen im Libanon vermisst

Im Libanon werden fünf tschechische Staatsangehörige vermisst. Die Behörden vor Ort befürchten, dass die Gruppe entführt wurde. In der Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze habe die Polizei ein leeres Taxi mit Ausweisen und Habseligkeiten der Tschechen gefunden. Der libanesische Fahrer werde ebenfalls vermisst. Man habe mit einer Suchaktion begonnen.

"Wir werden das Möglichste tun, um unseren Bürgern zu helfen", sagte der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka. In Prag sei bereits ein Krisenstab zusammengekommen.

"Umstände bislang unklar"

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es zu dem Verschwinden der Tschechen lediglich: "Die Umstände ihres Verschwindens sind bislang unklar." Möglich wäre, dass die Entführer den Libanesen Ali Fayad freipressen wollen, der in Prag wegen des Verdachts auf Drogen- und Waffenhandel verhaftet worden war.

Unklar ist auch, was die tschechischen Staatsbürger in das als immens unsicher geltende Bekaa-Tal geführt hat. Die Region gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz und anderer bewaffneter Gruppen. Verfeindete Klans liefern sich dort immer wieder Auseinandersetzungen.

Unsicheres Bekaa-Tal

Zuletzt wurden 2013 zwei Deutschen in der Bekaa-Ebene entführt, die allerdings nach wenigen Stunden wieder frei kamen. Zwei Jahre zuvor hatte sich eine Gruppe estnischer Radfahrer vier Monate lang in den Händen von libanesischen Entführern befunden.

nin/sti (dpa, afp)