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Trump geht auf innerparteiliche Gegner zu

6. August 2016

Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner versucht, die tiefen Gräben in der Partei zu kitten. Trumps Kehrtwende ist wohl eher ein Kuschelkurs aus wahltaktischen Gründen als eine Läuterung.

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Donald Trump in Green Bay in Wisconsin (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/E. Thayer

Nach einer schlechten Wahlkampf-Woche hat sich Donald Trump hinter zwei prominente Parteikollegen gestellt, die sich in diesem Jahr um ihre Wiederwahl in den US-Kongress bewerben: den Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, und den Senator von Arizona, John McCain.

Noch vor wenigen Tagen hatte der auch parteiintern weiterhin umstrittene Kandidat gesagt, dass er noch nicht so weit sei, die beiden zu unterstützen - eine offensichtliche Revanche dafür, dass sich Ryan zuvor nur zögerlich hinter Trump gestellt und McCain den Immobilienmilliardär wiederholt scharf kritisiert hatte.

"Arm in Arm gegen Clinton"

"Wir brauchen Einheit. Wir müssen diese Wahl gewinnen", sagte Trump bei einem Auftritt in Ryans Heimatstaat Wisconsin (Artikelbild). Ryan sei ein "guter Mann", fügte der opulist hinzu. Auch dem Senator McCain sprach Trump nun seine "höchste Wertschätzung" aus. "Arm in Arm werden wir die Nation vom Obama-Clinton-Desaster retten", sagte Trump in Green Bay mit Blick auf die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Trotz mancher Meinungsverschiedenheiten gebe es ein gemeinsames Ziel: Hillary Clinton bei der Wahl im November zu besiegen.

"Bürgerkrieg" bei den Republikanern

Dass er Ryan und McCain die Unterstützung für deren Kampagnen zum Wiedereinzug in den Kongress verweigert hatte, galt als beispielloser parteiinterner Affront. Selbst Trumps eigener Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten, Mike Pence, ließ öffentlich Distanz erkennen und stellte sich hinter Ryan.

Trump versucht mit seiner Kehrtwende offensichtlich, nach Tagen neuer Kontroversen um ihn und absackender Umfragewerte wieder Fuß zu fassen. Die Serie konstant negativer Schlagzeilen hatte damit begonnen, dass sich Trump mit den Eltern eines im Irak getöteten muslimischen US-Soldaten angelegt hatte. Das hatte auch bei Republikanern Kritik ausgelöst, und nach seiner Weigerung, Ryan und McCain zu unterstützen, nahm der Unmut über ihn so zu, dass Beobachter von einem "Bürgerkrieg" bei den Konservativen sprachen.

qu/jj (afp, dpa)