Triumph für Clint Eastwood
28. Februar 2005Der Film "Million Dollar Baby" von Hollywood-Veteran Clint Eastwood ist der große Gewinner der diesjährigen Oscar-Nacht. Die Geschichte um Triumph und Tragödie einer Boxerin erhielt die Auszeichnung für den besten Film, die beste Regie, die beste Hauptdarstellerin und den besten Nebendarsteller.
Eastwood ist mit 74 Jahren der älteste Regisseur, der je einen Oscar gewann. "Ich würde den Geldgebern ans Herz legen, die alten Leute nicht zu vergessen. Denn die Senioren - Männer und Frauen - sind bereit, ihre beste Leistung abzuliefern", sagte Eastwood nach der Auszeichnung.
Verlierer Scorsese
Der als Favorit in die Oscar-Nacht gegangene Film "Aviator" um das Leben des Fliegers und Frauenhelden Howard Hughes, der mit elf Nominierungen ins Rennen gegangen war, erhielt zwar fünf Auszeichnungen, doch keine in den Top-Kategorien. Altmeister Scorsese ging damit auch bei seiner fünften Nominierung für einen Regie-Oscar als Verlierer vom Platz.
Beste Hauptdarsteller
Nicht erfüllt haben sich auch die Hoffnungen von Leonardo DiCaprio. Er hatte auf einen Oscar für seine Hauptrolle in "Aviator" gehofft. Diese Auszeichnung ging stattdessen an Jamie Foxx, der Ray Charles in der Musikerbiografie "Ray" verkörpert hat.
Als beste Hauptdarstellerin wurde Hilary Swank für ihre Rolle als Boxerin in "Million Dollar Baby" geehrt. Es ist bereits der zweite Oscar für die Schauspielerin. Vor fünf Jahren erhielt sie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin in "Boys Don't Cry". "Ich weiß nicht, wie ich das alles verdient habe", sagte Swank. "Ich bin nur ein Mädchen aus einer Wohnwagensiedlung, das einen Traum hatte. Ich hätte nie gedacht, dass dies geschehen würde."
Als beste Nebendarsteller wurden Morgan Freeman und Cate Blanchett ausgezeichnet. Freeman erhielt den Preis für seine Darstellung in "Million Dollar Baby". Blanchett erhielt die Auszeichnung für ihre Darstellung von Katharine Hepburn in "Aviator". Blanchett verband ihren Dank an Regisseur Martin Scorsese mit einem etwas ungewöhnlichen Wunsch: "Ich hoffe, dass mein Sohn deine Tochter heiraten wird!"
Deutsche Filme ohne Auszeichnung
Leer ausgegangen sind in diesem Jahr die nominierten deutschen Beiträge. Sowohl dem in der Kategorie "Fremdsprachiger Film" nominierte deutsche Publikumshit "Der Untergang" um die letzten Tage des Nazi-Regimes in Berlin als auch dem deutschen
Dokumentarfilm "Die Geschichte vom weinenden Kamel" blieben die begehrten Preise versagt. Der favorisierte spanische Film "Das Meer in mir" bekam den Oscar für den besten "Fremdsprachigen Film". (kas/ch)