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Terrorverdächtiger in Mutterstadt gefasst

9. August 2016

Erfolgreicher Zugriff: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat in Mutterstadt in Rheinland-Pfalz einen Mann festgesetzt, der zur Terrormiliz IS gehören soll. Hat der Syrer einen Anschlag auf ein Fußballspiel geplant?

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Spezialeinsatzkommando SEK Symbolbild (Foto: dpa)
Ein Sondereinsatzkommando bei einer Übung in Nordrhein-WestfalenBild: Imago/Revierfoto

Ein Sprecher des Innenministeriums in Mainz sagte, der Verdächtige sei bereits am Freitag von einer Spezialeinheit bei einer Überprüfung aufgegriffen worden. Es bestehe der Verdacht, dass es sich um einen hohen Repräsentanten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) handle. Demnach lagen "Hinweise vor, dass für den Saisonbeginn der Fußball-Bundesliga etwas geplant wurde". Die nächste Bundesliga-Spielzeit beginnt am 26. August mit dem Spiel zwischen Meister Bayern München und Werder Bremen. Um welche Art von Angriff es sich hätte handeln sollen, ist unklar. Zuvor soll ein Hinweis aus einem Gefängnis in Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen auf einen möglichen Angriffsplan gekommen sein.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 24-jährigen syrischen Asylbewerber, wie das nordrhein-westfälische Innenministerium mitteilte. Ein Zeuge habe Hinweise auf eine mögliche islamistisch motivierte Anschlagsplanung gegeben. Deswegen sei der Mann ins Visier der Polizei in Duisburg geraden. Eine konkrete Bedrohungslage habe nach bisherigen Ermittlungen nicht bestanden. Die Staatsanwaltschaft hat demnach Haftbefehl beantragt. Der Südwestrundfunk berichtet, der Verdächtige sei über einen längeren Zeitraum überwacht worden.

Wohnung durchsucht

An dem Einsatz in Mutterstadt war das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz beteiligt, federführend ist die Polizei in Duisburg. Die dortige Polizei teilte ergänzend mit, es habe auch eine Wohnungsdurchsuchung stattgefunden.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte: "Die Festnahme zeigt, dass die Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den islamistischen Terror gut und erfolgreich zusammenarbeiten. Wir werden bei gewaltbereiten Salafisten nicht lockerlassen. Wir nehmen jeden Hinweis ernst und ermitteln konsequent." Auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) würdigte den "reibungslosen Ablauf zwischen den Polizeikräften aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen".

Am 18. Juli hatte ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan oder Pakistan in einer Regionalbahn bei Würzburg fünf Menschen mit einer Axt schwer verletzt, ehe er von der Polizei erschossen wurde. Knapp eine Woche später sprengte sich ein 27-jähriger syrischer Flüchtling in Ansbach in die Luft und verletzte 15 Menschen. In beiden Fällen fanden die Ermittler Hinweise, dass die Männer IS-Anhänger waren. Inzwischen ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen Terrorverdachts.

kle/gri (afp, dpa, rtre)