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Politik

NATO könnte Truppen in Afghanistan aufstocken

30. April 2017

Die NATO bildet in Afghanistan lokale Sicherheitskräfte aus. Angesichts des Wiedererstarken von Terrorgruppen überlegt das Militärbündnis nach Angaben ihres Chefs, wieder mehr Soldaten in das Land zu senden.

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Belgien Jens Stoltenberg NATO PK
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Archivbild)Bild: Reuters/F. Lenoir

Die Sicherheitslage in Afghanistan sei eine "Herausforderung", sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag" (WamS). Daher beschäftige sich das Militärbündnis mit der Frage, "ob wir die Ausbildungsmission 'Resolute Support' mit derzeit rund 13.000 Mann personell weiter aufstocken werden".

Zudem werde erwogen, die Trainingsmission nicht mehr wie bisher von Jahr zu Jahr zu verlängern, "sondern um einen größeren Zeitraum", sagte der ehemalige norwegische Ministerpräsident dem Blatt. "Damit würden wir eine längerfristige Perspektive schaffen." Eine Entscheidung darüber werde voraussichtlich im Juni fallen.

Die NATO-Staaten, die ihren Kampfeinsatz in dem Land am Hindukusch Ende 2014 offiziell beendet hatten, haben noch immer mehr als 13.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. Rund 8400 davon stellt das US-Militär. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an dem Einsatz, bei dem es vor allem um Ausbildung, Beratung und Unterstützung des afghanischen Militärs geht.

Mehr Engagement im Anti-Terror-Kampf

Stoltenberg kündigte zudem an, dass sich die Verteidigungsallianz künftig noch mehr im Kampf gegen den internationalen Terrorismus engagieren wolle. "Wir leisten schon jetzt eine Menge, zum Beispiel in Afghanistan und im Irak, aber wir haben das Potenzial, noch mehr zu machen", sagte er der "WamS". Das Training von lokalen Kräften sei aus seiner Sicht "die beste Waffe, den Terror zu bekämpfen. Das ist besser als NATO-Truppen zu schicken, die diese Länder dann verteidigen."

Erste Beschlüsse in diese Richtung sollten beim Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs Ende Mai in Brüssel fallen. Denkbar sei beispielsweise ein stärkerer Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen, so Stoltenberg.

Auch US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen mehr Einsatz der NATO gegen den Terror gefordert. Bei einem Treffen mit Stoltenberg Mitte April äußerte der US-Präsident die Hoffnung, dass die NATO "eine stärkere Rolle bei der Unterstützung unserer irakischen Partner in ihrer Schlacht gegen (die Terrormiliz) IS" übernehmen könne.

rk/fab (dpa, afp, WamS)