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KZ Auschwitz als Symbol

Daniel Scheschkewitz26. Januar 2008

Der internationale Gedenktag an die Opfer des Holocaust jährt sich am Sonntag zum 12. Mal.

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Wie hier im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald gedenken Besucher der Opfer des Nationalsozialismus, Quelle: AP (27.01.2007)
Konzentrationslager Buchenwald: Hier kamen über 50.000 Menschen ums Leben. Die Opfer sind nicht vergessenBild: AP
Am 27. Januar 1945 erreichten sowjetische Truppen das im heutigen Polen gelegene KZ Auschwitz und befreiten die Überlebenden. Der Name Auschwitz steht symbolhaft für die Verbrechen des Nationalsozialismus und den Völkermord an den Juden. Fast fünf Jahre lang waren dort und in anderen Lagern der Nazis Menschen gefoltert, gequält und ermordet worden. Betroffen waren vor allem Juden, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle und Kriegsgefangene anderer Nationen. Gedenktag auf Initiative von Roman Herzog Im Januar 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den Tag als jährlichen Erinnerungstag proklamiert. Seitdem wird diesem dunklen Abschnitt der deutschen Geschichte in einer Gedenkstunde im Bundestag gedacht. Im Jahr 2005 haben die Vereinten Nationen diesen Tag zum internationalen Holocaust-Gedenktag ausgerufen. Mit dem aus dem Griechischen entlehnten Wort Holocaust wird im angelsächsischen Sprachraum der Massenmord in den Verbrennungsöfen der Konzentrationslager im Dritten Reich bezeichnet. Ihm fielen nach Schätzungen bis zu sechs Millionen Juden zum Opfer. Auschwitz-Überlebende Lenka Reinerova ist Ehrengast Wie in den letzten Jahren erinnerte das deutsche Parlament auch in diesem Jahr in einer Feierstunde am 25.Januar 2008 an alle Opfer. In der wegen des Wochenendes vorgezogenen Zeremonie mahnte

die deutsch-tschechische Schriftstellerin Lenka Reinerova in einer von der Schauspielerin Angela Winkler verlesenen Rede, mehr Verständnis "für die Andersartigkeit riesiger Massen"der Menschheit aufzubringen. Es gebe noch zu wenig Verständnis für die Lebensart, die Tradition und den Glauben eines großen Teils der Weltbevölkerung. Die letzte deutschsprachige Autorin Tschechiens rief dazu auf, auch durch literarischen Austausch für ein besseres Miteinander zwischen Tschechien und Deutschland zu sorgen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte die 91-Jährige nicht nach Berlin kommen. Außerdem wurde die Tradition einer deutsch-französischen Jugendbegegnung auch an dem diesjährigen Gedenktag fortgesetzt: In der Feierstunde im Bundestag waren neben den Parlamentariern auch die Vertreter der Länder, die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident anwesend.