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Regierung will auf schwere Waffen verzichten

27. April 2009

Aus Sri Lanka werden neue, schwere Gefechte gemeldet. Augenzeugen berichten von Schusswechseln zwischen den tamilischen Rebellen und Regierungseinheiten. Die Zivilbevölkerung soll aber besser geschützt werden.

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Menschenmenge hinter Lastwagen (Foto: AP)
Helfer versorgen die Flüchtlinge in einem LagerBild: AP

Ein Sprecher von Präsident Mahinda Rajapakse teilte am Montag (27.04.2009) mit, künftig werde die Armee auf den Einsatz schwerer Waffen wie großkalibrige Geschütze oder Kampfflugzeuge verzichten. Dadurch solle die Zivilbevölkerung besser geschützt werden. Die schätzungsweise 50.000 Menschen sind von Kämpfern beider Seiten umstellt und von der Versorgung mit Nahrung und Medikamenten nahezu abgeschnitten. Die srilankische Regierung und die Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) beschuldigen sich gegenseitig, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Der UN-Koordinator John Holmes bemüht sich derzeit in Gesprächen mit Regierungsvertretern darum, Hilfsorganisationen Zugang zu den Zivilisten zu verschaffen. Bei einem Treffen in Colombo forderte Holmes am Sonntag ein Ende der Kämpfe. Großbritannien, Frankreich und Schweden kündigten an, in dem Konflikt vermitteln zu wollen.

Regierung lehnt Waffenruhe ab

Sri Lankas Außenminister Rohitha Bogollagama (rechts) und der UN-Gesandte John Holmes (Foto: AP)
Sri Lankas Außenminister Rohitha Bogollagama (rechts) und der UN-Gesandte John HolmesBild: AP

Die schweren Gefechte zwischen der Armee und den eingekesselten Tamilen-Rebellen im Nordosten Sri Lankas flammten inzwischen wieder auf. Ein im Rebellengebiet arbeitender Arzt berichtete von Schusswechseln. Am Sonntag hatten die Rebellen einen einseitigen Waffenstillstand verkündet. Die Regierung wies das jedoch zurück und forderte die Rebellen abermals zur bedingungslosen Kapitulation auf. Der rebellen-nahe Internetdienst Tamilnet berichtete, die Armee habe am frühen Montagmorgen begonnen, von allen Stellungen aus das Feuer zu eröffnen. Die verbleibenden tamilischen Kämpfer sind auf einem rund acht Kilometer langen Küstenstreifen im Nordosten der Insel von Truppen umstellt. (mm/je/afp/dpa)