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Rabbani will zurück an die Macht

19. November 2001

Für die Vereinten Nationen ist er nach wie vor legitimer Präsident Afghanistans: Burhanuddin Rabbani. Vor fünf Jahren vertrieben ihn die Taliban. Nun hofft er auf ein Comeback.

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Sieht sich nicht als Fundamentalist: RabbaniBild: AP

Der 61-jährige islamische Theologe Rabbani beteiligte sich am "Heiligen Krieg" gegen die sowjetischen Besatzer von 1979 bis 1989. Nach dem Sturz des letzten Moskau treuen Regimes in Kabul 1992 wurde er Präsident. In der Folge verstrickte er sich in den Bürgerkrieg um die Macht, in dem Kabul zerstört wurde und mehr als 20.000 Menschen ums Leben kamen.

Laut Absprache mit den anderen Mudschahedin-Gruppen hätte er spätestens 1994 zurücktreten müssen. Das tat er aber nicht, sondern blieb im Amt, bis die Taliban ihn 1996 vertrieben.

Kein Fundamentalist?

Der auch in Kairo ausgebildete Geistliche lehrte zunächst in Kabul und hatte Anfang der 70er Jahre großen Einfluss auf Islamisten, die gegen die Verwestlichung Afghanistans waren. Dabei lehnt Rabbani für sich die Bezeichnung Fundamentalist ab; sein Ziel ist aber ein Staat, in dem der Islam das Leben in allen Bereichen bestimmt.

Nach Ansicht der meisten Beobachter ist Rabbanis Herkunft ein Hindernis für seine politischen Ambitionen. Als Tadschike gehört er zum zweitgrößten Volk Afghanistans. Das Mehrheitsvolk der Paschtunen dürfte ihn deshalb kaum als Herrscher akzeptieren. (hh)