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Wieder Gewalt in Uiguren-Provinz

17. November 2013

Alle Angreifer seien erschossen worden, als sie in Xinjiang eine Polizeistation stürmen wollten, berichten chinesische Regierungsstellen. Die Spannungen in der Region der uigurischen Muslime nehmen seit dem Frühjahr zu.

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Paramilitärische chinesische Polizisten in Kashgar der Unruheprovinz Xinjiang (foto: reuters)
Bild: Reuters

Die uigurischen Extremisten seien bewaffnet mit Äxten, Messern und Sicheln auf die Polizeiwache in Serikbuya in der Präfektur Kashgar zugestürmt und hätten zwei Beamte getötet. Dies berichteten übereinstimmend die amtlichen chinesischen Medien von einem weiteren schweren Gewaltakt in der Unruheprovinz Xinjiang. Bei der Abwehr des Überfalls haben die Sicherheitskräfte demnach alle neun Angreifer erschossen.

Repressionen gegen Muslime

Xinjiang wird dominiert vom muslimischen Turk-Volk der Uiguren, die der chinesischen Zentralregierung die Unterdrückung ihrer religiösen Rechte und Traditionen vorwerfen. Ein Sprecher der in München beheimateten Aktivistengruppe Weltkongress der Uiguren stellte die Vorgänge vom Samstag anders dar als die staatlichen Medien: die chinesische Staatsmacht sei gegen demonstrierende Uiguren vorgegangen, schrieb Dilxat Raxit in einer E-Mail. Zahlreiche Uiguren seien festgenommen worden.

Er verlangte von der Staatengemeinschaft "Sofortmaßnahmen", um zu verhindern, dass die Regierung auf uigurische Demonstranten schießen lasse.

Separatisten und Terroristen?

Die seit Jahren schwelenden Spannungen zwischen Moslems und Han-Chinesen in der im äußersten Westen gelegenen Provinz Xinjiang haben seit dem Frühjahr zugenommen. Ende Oktober war auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking ein Wagen in Flammen aufgegangen. Die Wageninsassen - drei Uiguren - sowie zwei Touristen kamen ums Leben.

Die chinesischen Sicherheitsbehörden machten radikale uigurische Separatisten verantwortlich und sprachen von einem "Terroranschlag". Auch frühere Attacken und Scharmützel in den Uiguren-Regionen selbst waren als "terroristische Angriffe" bezeichnet worden.

Nach dem Zwischenfall in Peking waren in Xinjiang mehr als 50 Menschen festgenommen worden. Einen Beweis für einen islamistischen Hintergrund sind die Behörden bislang schuldig geblieben.

SC/sti (afpe, APE, rtre)