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Nordkoreas Vize-Regierungschef hingerichtet

12. August 2015

Nordkoreas Machthaber Kim ist nicht zimperlich. Wer bei ihm in Ungnade fällt, muss um sein Leben fürchten. Diesmal traf es offenbar den stellvertretenden Regierungschef. Laut Medienberichten wurde er hingerichtet.

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Kim Jong UN (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Kcna

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete unter Berufung auf eine mit den Verhältnissen im Norden vertraute Quelle, Choe Yong Gon sei von einem Erschießungskommando hingerichtet worden. Ein konkreter Zeitpunkt der Exekution wurde nicht genannt.

Seit acht Monaten abgetaucht

Choe Yong Gon (Foto: AFP/Getty Images)
Choe Yong-Gon, 2005 bei Gesprächen mit einer südkoreanischen DelegationBild: Getty Images/AFP/J. Yeon-Je

Angeblich hatte der 63-Jährige die Forstpolitik von Machthaber Kim Jong Un kritisiert. Choe war seit Juni 2014 Vize-Regierungschef. Dem Bericht zufolge fand er seit Oktober vergangenen Jahres aber keine Erwähnung mehr in Nordkoreas Staatsmedien und wurde nicht mehr bei öffentlichen Anlässen gesehen. Das könnte laut Yonhap darauf hindeuten, dass er aus dem Weg geschafft wurde.

Immer wieder dringen aus dem abgeschotteten Land Berichte über mutmaßliche Hinrichtungen von hochrangingen Mitarbeitern Kims, die den Diktator verärgert haben sollen.

Seit Kim 2011 die Nachfolge seines verstorbenen Vaters angetreten hat, sollen etwa 70 Vertreter des Staatsapparats gezielt ausgeschaltet worden sein, vielfach durch Exekutionen. Dazu zählt auch Kims Onkel Jang Song Thaek, der einst als zweitmächtigster Mann des kommunistischen Landes galt.

Im Mai hatte der südkoreanische Geheimdienst NIS über die Hinrichtung des nordkoreanischen Verteidigungsministers Hyon Yong Chol berichtet. Kim soll die Exekution veranlasst haben, weil Hyon bei einer Militärveranstaltung eingeschlafen sein soll. Der Minister wurde demnach auf einem Schießplatz mit einem Flugabwehr-Geschütz exekutiert. Diese Information wurde später aber wieder in Zweifel gezogen.

qu/uh (rtr, afp)