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Norbert Walter: US-Präsident wird Übernahme von Unocal durch Chinesen nicht verhindern

30. Juni 2005

Chefvolkswirt der Deutschen Bank im Interview von DW-RADIO

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"Die Amerikaner werden am Ende nicht eine wirklich protektionistische Haltung einnehmen, weil sie damit die Glaubwürdigkeit für das Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell, das sie weltweit vertreten, verspielen würden." Das sagte der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, in einem Interview des Chinesischen Programms von DW-RADIO. In Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot des chinesischen Mineralölunternehmens CNOOC für den US-Ölkonzern Unocal und Bedenken innerhalb des Kongresses gegen einen Verkauf an die Chinesen fügte Walter hinzu, US-Präsident George Bush werde ein "Machtwort sprechen und dem Kongress deutlich machen, dass er gegen sein eigenes Interesse handeln würde", sollten die Unocal-Aktionäre am 10. August dem Angebot der Chinesen zustimmen.

In der Frage einer möglichen Aufwertung der chinesischen Währung Renminbi empfahl der Chefvolkswirt der US-Regierung, "öffentlich zu schweigen". Die Amerikaner sollten die chinesische Regierung nicht dazu drängen, weil "die derzeitigen Wünsche der Amerikaner nicht nur auf taube Ohren stoßen, sondern geradezu Protest auslösen. Selbst wenn seitens der Chinesen das Interesse an der Aufwertung ihrer Währung besteht, würden die Chinesen jetzt nicht auf Druck Amerikas handeln", so Walter zur Deutschen Welle. Er selber halte eine Aufwertung des Renminbi in Höhe von 15 bis 20 Prozent für erforderlich.

30. Juni 2005
167/05