Neue Hoffnung für Opel-Beschäftigte
18. Februar 2009Es gebe keine Entscheidung von General Motors, Opel-Standorte in Deutschland aufzugeben, versicherte Wagoner dem CDU-Politiker nach dessen eigener Darstellung am Mittwoch (18.02.2009) in Detroit. Opel Europe werde nach dem Willen der GM-Spitze in den nächsten Wochen einen Plan zur langfristigen Sanierung des Unternehmens ausarbeiten.
Nähere Details könne man jetzt noch nicht sinnvoll diskutieren, betonte Rüttgers. Zunächst müsse der Plan fertig werden. Dieser müsse auch die Einsparungs- und Restrukturierungsanforderungen des GM-Managements erfüllen. Wagoner hatte am Dienstag Einsparungen von 1,2 Milliarden Dollar in Europa verlangt.
Rüttgers: Uns fällt ein Stein vom Herzen
Diverse Optionen sind laut Rüttgers denkbar - unter anderem der europaweite Neuzuschnitt von Opel unter Hereinnahme der Marken Vauxhall (Großbritannien) und Saab (Schweden), um dem Unternehmen weiterhin eine wettbewerbsfähige Größe zu geben.
An den Gesprächen über den Plan zur Zukunft von Opel sollten sich nach Rüttgers Vorstellungen auch der Bund und die Arbeitnehmervertretungen beteiligen. "Wir regen an, dass der Bund jetzt die Initiative ergreift angesichts von 30.000 Opel-Arbeitsplätzen in Deutschland", sagte der Ministerpräsident. Opel betreibt in Deutschland Werke in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach.
Der NRW-Regierungschef sagte nach dem Treffen mit Wagoner, an dem auch der IG-Metall-Bezirksleiter des Bundeslands, Oliver Burkhard, teilgenommen hatte: "Es ist uns ein Stein vom Herzen gefallen." Burkhard zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Gespräch. Wagoner sei auch "offen für eine Beteiligung Dritter und eine Herauslösung von Opel" aus dem GM-Konzern.
Sanierungsplan vorgelegt
Wagoner selbst wollte nach dem Termin nicht vor die Presse treten. Er habe aber die Arbeit und den Einsatz der deutschen Opel-Standorte gelobt, sagte Rüttgers.
General Motors hatte am Dienstag einen Sanierungsplan vorgestellt, der den Abbau von weltweit 47.000 Stellen vorsieht, davon 26.000 außerhalb der USA. Der Konzern erklärte, die Sanierung könne Schließungen oder Verkäufe von Produktionsstätten in Europa beinhalten. Zu Opel hieß es von Seiten Wagoners lediglich, es gebe Gespräche mit der Bundesregierung.
Am Mittwoch gingen in Detroit die Verhandlungen zur Rettung von General Motors weiter. Vertreter des Managements trafen mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) sowie mit Interessenvertretern der Inhaber von Unternehmensanleihen zusammen. Dabei ging es um Gelder für einen geplanten Gesundheitsfonds, die General Motors nun gerne in Form von Aktien einzahlen will. Die UAW befürchtet jedoch, dass dann nicht genügend Mittel für die rund 800.000 Anspruchsberechtigten zur Verfügung stehen. (gri)