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Monti: "Sind dem Ende der Krise nahe"

20. August 2012

Nach Einschätzung des italienischen Ministerpräsidenten ist Italien bei der Bewältigung der Schuldenkrise auf einem guten Kurs. Zweckoptimismus oder Realität? Aber wenigstens der Regierungschef glaubt noch an sein Land.

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Mario Monti (Foto. reuters)
Bild: Reuters

Die finanzielle Situation habe sich durchaus gebessert, sagte Mario Monti auf einer Konferenz in Rimini vor Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften. Die Wirtschaft befinde sich heute in einer besseren Verfassung als noch vor einem Jahr. Der Moment rücke näher, in dem das Land das Tief hinter sich lasse. Einen Zeitrahmen nannte der Regierungschef nicht.

Zudem habe Italien mit seinen Haushaltsreformen wieder mehr Glaubwürdigkeit und Einfluss in Europa erlangt. Er sei davon überzeugt, dass das Land die Wirtschaftskrise letztlich überwinden werde. Monti räumte zugleich ein, dass sich die Reformen weniger rasch auf die Kreditwürdigkeit des Landes auswirkten als von ihm erwartet. Das dies nicht geschehen sei, erschwere die wirtschaftliche Erholung.

Dass das Parlament in Rom die Umbaumaßnahmen verabschiedete, bezeichnete Monti als Wunder einer Zusammenarbeit von Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien. Monti beklagte zugleich, die Jugend zahle mit schlechten Berufsaussichten einen hohen Preis, weil die italienische Politik harten Einschnitten im Arbeitsmarkt jahrelang ausgewichen sei.

Der frühere EU-Kommissar und Wirtschaftsfachmann Monti war im November an die Spitze der Regierung bestellt worden, um Italien aus der Krise führen. Seinen Vorgänger Silvio Berlusconi hatten Finanzturbulenzen, der Druck der Märkte und private Eskapaden in die Knie gezwungen. Monti hat mehrfach angekündigt, bei den im Frühjahr anstehenden Neuwahlen nicht antreten zu wollen.

Italiens Schuldenberg wächst weiter

Aber auch wenn Monti versucht Optimismus zu verbreiten, Italien steht vor einem immensen Schuldenberg. Die Verbindlichkeiten des krisengeplagten Eurolands beliefen sich nach Angaben der italienischen Notenbank im Juni auf den Rekordwert von 1972,9 Milliarden Euro. Im Mai hatten die Staatsschulden noch 1966,3 Milliarden Euro betragen. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone steckt in einer tiefen Rezession und hat weiterhin große Probleme, sich an den Kapitalmärkten zu vertretbaren Konditionen zu refinanzieren.

qu/haz (dapd, rtr, dpa)