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Mit Eiern und Plastikflaschen gegen die Polizei

6. April 2010

Die Proteste der Regierungsgegner in Bangkok weiten sich aus. Sie widersetzten sich dem wiederholten Aufruf der Polizei zur Räumung eines besetzten Viertels. Zudem zogen tausende Menschen in Richtung Finanzviertel.

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Demonstranten in Bangkok, sogenannte Rothemden, drängen gegen Reihen der Polizei
Mit aller Entschlossenheit gehen die Rothemden vorBild: AP

Die Polizei hatte am Dienstag (06.04.2010) wichtige Zufahrtsstraßen zu dem blockierten Geschäftsviertel abgeriegelt. Daraufhin wurde sie mit Plastikflaschen und Eiern beworfen, die Demonstranten drängten gegen die Reihen der Polizei. Die verließ die aufgestellten Barrikaden am Nachmittag. Die sogenannten Rothemden applaudierten und umarmten Sicherheitskräfte. "Wie sollen wir sie stoppen? Dies sind unsere Schwestern und Brüder", sagte ein Polizist. Vor dem Hauptquartier der Demokratischen Partei von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva explodierte eine Granate und verletzte zwei Polizisten.

"Wenn sie uns angreifen, kämpfen wir"

Ein Rothemd hat Stacheldraht überwunden und geht auf Polizisten zu.
Ein Rothemd, Auge in Auge mit der PolizeiBild: AP

Die Rothemden sind überwiegend Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Sie fden Rücktritt Abhisits und Neuwahlen. Rund 20 000 Menschen kampieren in der Innenstadt auf Straßen und Bürgersteigen. Der Betrieb von zahlreichen Einkaufszentren und Luxushotels ist lahmgelegt, der Verkehr blockiert. "Wir sind bereit, hier zu kämpfen und zu sterben", sagte ein Anführer, Nattawut Saikua, "wir überwinden jeden Checkpoint in der Hauptstadt."

Regierungschef will nicht zurücktreten

Thailands Prämierminister Abhisit Vejjajiva
Prämierminister Abhisit Vejjajiva will nicht zurücktretenBild: picture alliance / dpa

Seit Mitte März halten die Massendemonstrationen des Bündnis "Vereinigte Front für Demokratie gegen Diktatur" (UDD) nun schon an. Die Rothemden stammen vornehmlich aus den ärmeren Regionen im Norden und Nordosten des Landes.

Vor zwei Jahren waren nach Massenprotesten und fragwürdigen juristischen Manövern zwei Regierungen, die Thaksin nahe standen, des Amtes enthoben worden. Erst durch den Seitenwechsel einer Partei im Parlament kam der damalige Oppositionsführer und heutige Regierungschef Abhisit Vejjajiva an die Macht. Er hat sich geweigert, zurückzutreten und stattdessen Neuwahlen für Ende des Jahres angeboten. Doch die Demonstranten wollen nicht so lange warten.

Autor: Julian Mertens (dpa, ap, afp, apn)
Redaktion: Sabine Faber

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