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Mit dem Euro auf Reisen

Monika Lohmüller30. Juli 2005

Die Reisewelle hat begonnen. Bei der Frage, wohin es geht, spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis die wichtigste Rolle. DW-WORLD gibt einen Überblick, wo der Euro besonders viel wert ist.

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Kroatien: schön und billigBild: dpa

Fast 60 Prozent aller Deutschen - so sagt die Statistik - fahren in den Urlaub. Und da muss der Preis stimmen. Denn: der ist das wichtigste Kriterium nach dem die deutschen Urlauber in diesem Jahr ihr Reiseziel auswählen. Eine schöne Urlaubslandschaft, Bademöglichkeiten und gutes Essen rangieren zwar noch relativ weit oben bei der Auswahl des Urlaubsziels. Aber bei der Entscheidung für ein Ziel in der Reisesaison 2005 zählt für die Deutschen vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.

Und so kommt es, dass die neuen EU-Länder immer häufiger in der Reiseplanung auftauchen. Sie haben zwar noch keinen "Euro", und meist sind Umtauschgebühren zu entrichten. Aber deutsche Feriengäste haben es schon gespürt: In Polen, Ungarn und Tschechien bekommen sie mehr für ihr Geld. Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken erklärt diesen Trend: "Tschechien wäre ein Beispiel, wo man günstig Urlaub machen kann. Sie bekommen für ihr Geld etwa 26 Prozent mehr als hierzulande. Und das kann sich schon bemerkbar machen in der Reisekasse."

Bekannte aber teure Ziele

Urlauber in Italien Strand von Rimini
Strandurlaub in ItalienBild: AP

Besonders tief in die Tasche greifen müssen Reisende aus Deutschland, wenn es nach Dänemark, in die Schweiz, nach Italien, Frankreich oder nach Großbritannien geht. Denn da ist der Euro besonders wenig wert - oder anders ausgedrückt: da sind Unterkunft, Getränke und Speisen besonders teuer. In England zum Beispiel ist der Euro nicht so viel wert, wie in Deutschland. Deswegen bekommt der Urlauber nur etwa 78 Prozent von dem, was er zu Hause für einen Euro erhalten hätte.

Keinen Unterschied merken die Urlauber in Portugal. Für einen Euro gibt es hier genauso viel oder wenig zu kaufen wie in Deutschland. Auch in Griechenland und Spanien gibt die Reisekasse etwa gleich viel her. Ein Blick über den großen Teich zeigt, dass auch ein Urlaub in die USA ein teurer Spaß werden kann. "In den USA ist es jetzt durch die jüngsten Kursveränderungen so, dass sie für einen Euro etwas weniger bekommen als hier, der Hintergrund ist, dass das Preisniveau in den USA und in Deutschland unterschiedlich ist und auch aufgrund des Wechselkurses würden sie so über den Daumen gepeilt etwa 10 Prozent mehr bezahlen als sie es zu Hause machen", weiß Tanja Beller.

Kein Zuschuss für die Reisekasse

Euroscheine in Geldschublade
Euroscheine in einer GeldschubladeBild: Bilderbox

Ohnehin sind die Deutschen in den letzten Jahren nicht eben verwöhnt worden mit dem Geld für die Urlaubskasse. Die wirtschaftliche Flaute und die hohe Arbeitslosigkeit haben das Urlaubsgeld, was zusätzlich zum Lohn vom Arbeitgeber gezahlt wird, doch recht schwanken lassen. Zwischen 100 und 1200 Euro liegen heute die Zahlungen. Immerhin erhalten noch immer 90 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland in tarifgebundenen Unternehmen einen tariflich vereinbarten Zuschuss für die Reisekasse. Allerdings hat sich die Höhe erheblich verändert. Am wenigsten bekommen die Beschäftigten in der Landwirtschaft und im Öffentlichen Dienst. Die höchsten Zahlungen gibt es immer noch in der Druck- und Metallindustrie.