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Politik

Mehr als 1,2 Milliarden Kinder benachteiligt

30. Mai 2018

Hunger, Gewalt, Diskriminierung: Ein Bericht der Kinderschutzorganisation Save the Children zeichnet ein drastisches Bild von den Lebensumständen von mehr als der Hälfte der Mädchen und Jungen auf der Welt.

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Burkina Faso Kind in einem Flüchtlingslager
Kind in einem Flüchtlingslager in Burkina Faso (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/H. Fohringer

Die Kindheit von über 1,2 Milliarden jungen Menschen stehe auf dem Spiel, heißt es in einem neuen Bericht der Kinderrechtsorganisation Save the Children. Ursachen sind demnach vor allem bewaffnete Konflikte, große Armut und Diskriminierung von Mädchen.

Alarmierende Lage in Afrika

Extrem gefährdet seien Kinder in West- und Zentralafrika. "Frühverheiratung, Kinderarbeit und Mangelernährung sind nur einige der alarmierenden Lebensumstände, die Kinder ihrer Kindheit berauben können", sagte Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

Behütete Kindheit vor allem in Europa

Die Organisation untersuchte für ihren Bericht "Gesichter der Ausgrenzung" die Situation in 175 Ländern. In 95 Staaten habe sich die Lage verbessert, in rund 40 Ländern aber extrem verschlechtert. Niger bleibe das Schlusslicht. Mali, die Zentralafrikanischen Republik und der Tschad seien nur knapp davor. "Eine eher unbeschwerte Kindheit erleben Kinder in Singapur, Slowenien und Norwegen", heißt es in dem Bericht. Trotz ihrer wirtschaftlichen, militärischen oder technologischen Stärken liegen die USA (Platz 36), Russland (37) und China (40) hinter allen westeuropäischen Staaten.

Der Index vergleicht Indikatoren wie Mangelernährung, Zugang zur Schulbildung, Ernährung, gesundheitliche Probleme und extreme Gewalt. Die Organisation verlangt von allen Regierungen, jedem Kind einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen. "Jetzt müssen die Nationen handeln, damit die UN-Nachhaltigkeitsvereinbarungen, ausnahmslos allen Kindern eine Zukunft zu geben, auch erfüllt werden", sagte Krüger.

Deutschland hält seinen Platz

Deutschland habe die gleiche Punktzahl wie im Vorjahr und belege Platz 12, sagte die Pressesprecherin der deutschen Sektion Save the Children, Claudia Kepp, der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage. Im Vergleich zum letzten Report gebe es hierzulande nur eine minimale Verschlechterung bei der Säuglingssterblichkeit. "Hintergrund ist, dass das Alter der Mütter hierzulande steigt und damit auch die Gefahr von Frühgeburten", erläuterte Kepp.

qu/se (dpa, afp)