Investitionen
24. Juni 2010"Hallo allerseits. Ich bin jetzt auf Twitter. Dies ist meine erste Nachricht" - ließ der russische Präsident Dmitrij Medwedew die Welt aus dem Twitter-Hauptquartier wissen. Bei seinem Besuch in der kalifornischen Hochtechnologie-Schmiede Silicon Valley verfasste der Kremlchef am Mittwoch (23.06.2010) mithilfe des Gründers und Chefs des Online-Kurznachrichtendienstes, Evan Williams, seine erste Twitter-Nachricht.
In Begleitung des kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger besuchte der russische Präsident außerdem den weltgrößten Netzwerkausrüster Cisco Systems, gefolgt von einem Treffen mit Apple-Chef Steve Jobs.
Hoffnung auf Ideen, Geld und Talente
Von seinen Treffen mit Unternehmern und Technologie-Experten in den USA erhofft sich Medwedew Ideen, Geld, aber auch Talente für sein ehrgeiziges Projekt zu gewinnen - die Entstehung der Wissenschaftsstadt Skolkowo vor den Toren Moskaus. Silicon Valley dient dafür als Vorbild.
Medwedew will sein Land modernisieren und die Abhängigkeit von Rohstoffen wie Öl, Erdgas und Erzen lösen. Mit seinem Besuch in dem weltberühmten Technologiezentrum, dem Ausgangspunkt der digitalen Revolution, will der russische Präsident auch die bilaterale Zusammenarbeit bei Spitzentechnologien ankurbeln.
Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 sind 265,8 Milliarden Dollar an Investitionen nach Russland geflossen. Der Anteil der USA betrug dabei drei Prozent - weniger als Irland. Der Handel zwischen Russland und den USA erreichte im vergangenen Jahre einen Umfang von 18,4 Milliarden Dollar. Medwedew hat bei Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern eingestanden, dass die russische Bürokratie, Korruption und ein schwaches Rechtssystem zu den Investitionshindernissen gehören.
Autor: Markian Ostaptschuk (rtr, dpa, afp)
Redaktion: Mareike Röwekamp